Timo Schultz hat sich mit dem 1. FC Köln im Kampf gegen den Abstieg ein Unentschieden beim VfL Wolfsburg erarbeitet.
Wolfsburg (SID) – Erst der Schiri-K.o., dann immerhin ein Pünktchen Hoffnung für Timo Schultz: Der neue Trainer hat sich mit dem 1. FC Köln im Kampf gegen den Abstieg ein 1:1 (1:1) beim VfL Wolfsburg erarbeitet. Am 19. Spieltag brachte Faride Alidou (38.) die Gäste zunächst nicht unverdient in Führung, Kevin Paredes (40.) konnte aber nur kurz danach schon wieder ausgleichen.
Damit verpasste Schultz auch im dritten Spiel als FC-Trainer den erhofften großen Befreiungsschlag, der Traditionsklub verbesserte sich aber immerhin auf den Relegationsrang und verkürzte den Abstand auf Union Berlin auf zwei Punkte. Wenigstens ein kleiner Hoffnungsschimmer für die Kölner vor den nun anstehenden schwierigen Wochen mit Spielen gegen Frankfurt, Hoffenheim, Bremen, Stuttgart – und dann dem Derby gegen Leverkusen. Auf der anderen Seite dürfte der Druck auf Trainer Niko Kovac weiter wachsen, die Wölfe dümpeln nur auf Rang elf herum – viel zu wenig für die Ansprüche beim Werksklub.
Es war eine durchaus intensive Partie, die Szene des Spiels betraf aber einen Unparteiischen: Weil Schiedsrichter-Assistent Thorben Siewer vom Ball heftig am Kopf getroffen wurde, musste die Begegnung für 15 Minuten unterbrochen werden. Das Missgeschick unterlief dem Kölner Max Finkgräfe bei einem Klärungsversuch. Siewer fiel zu Boden und wurde behandelt, Sanitäter hielten Decken zum Sichtschutz hoch. Anschließend konnte der 36-Jährige aber allein in die Katakomben gehen, wo er weiter untersucht wurde.
Für Siewer sprang dann Nicolas Winter ein, eigentlich als Vierter Offizieller vorgesehen. Der Stadionsprecher bat daher die „Amateur-Schiedsrichter“ unter den 24.525 Zuschauern in der Volkswagen-Arena sich zu melden, um als Vierter Offizieller einzuspringen. Den Job übernahm schließlich Tobias Krull, 32 Jahre alt, Sportlicher Leiter und zugleich Torwart beim Landesligisten MTV Gifhorn. Die Partie konnte wieder angepfiffen werden.
Danach schlugen die Kölner schnell zu, obwohl mit Davie Selke (Fußverletzung), Mark Uth (Knieverletzung) und Luca Waldschmidt (angebrochenes Wadenbein) wichtige Spieler fehlten. Doch Alidou köpfte geschickt ein, allerdings jubelte die FC-Defensive wohl ein bisschen zu lange, war danach erst einmal unsortiert. Und so konnte Paredes keine 120 Sekunden danach eine schnelle Kombination ohne Probleme vollenden.
Beiden Teams war nach den Resultaten der vergangenen Wochen anzumerken, dass sie nicht unbedingt vor Selbstvertrauen strotzen, vieles misslang – aber vor allem der FC wollte unbedingt, gab alles. Und so sahen die Zuschauer keine hochklassige, aber immerhin spannende Partie, in der Kölns Jan Thielmann den Ball in der Schlussphase nur um Zentimeter am Wolfsburger Tor vorbeilegte (82.). Noch knapper war auf der anderen Seite für Paredes, der den Pfosten traf (89.).
Bild: Unentschieden zwischen Köln und Wolfsburg (© FIRO/SID)