Leipzig (SID) – RB Leipzig hat sich nach dem verlorenen Pokalfinale mit der Vizemeisterschaft in der Fußball-Bundesliga getröstet. Im letzten Heimspiel von Trainer Julian Nagelsmann erkämpften die Sachsen am Sonntagabend nach einer deutlich besseren zweiten Hälfte ein 2:2 (0:2) gegen den VfL Wolfsburg und sind vor dem letzten Spieltag nicht mehr vom zweiten Tabellenplatz zu verdrängen.
Mit 65 Punkten ist für RB auch der klubeigene Punkterekord von 67 Zählern aus der Saison 2016/17 noch erreichbar. Der VfL jubelte derweil auch über die Qualifikation für die Champions League, die den Niedersachsen zuvor ohnehin nur noch theoretisch zu nehmen war. Es wird die dritte Teilnahme an der Königsklasse für die Wölfe.
Maximilian Philipp (12., 45.+1) hatte das Team von Trainer Oliver Glasner vor der Pause in Führung gebracht. Justin Kluivert (51.) und Kapitän Marcel Sabitzer (78., Foulelfmeter) drehten das Spiel für RB.
Der künftige Bayern-Coach Nagelsmann, der für seine Startelf im Pokalfinale am Donnerstag (1:4) kritisiert worden war, stellte gegen Wolfsburg markant um: Alle fünf gegen den BVB in der zweiten Halbzeit eingewechselten Spieler kamen von Beginn an zum Einsatz. Insgesamt nahm Nagelsmann sogar acht Wechsel vor.
Die erhoffte Wirkung zeigte die Maßnahme zunächst aber nicht. RB hatte zwar mehr Ballbesitz, zu Chancen kamen anfangs aber nur die Gäste – auch weil RB von den Gegenspielern zu weit weg stand. Ridle Baku (7.) hatte die Führung auf dem Fuß, verzog aber leicht. Besser machte es kurz darauf Philipp mit einem Volley in den Winkel.
RB wirkte in seinen Aktionen unkonzentriert. Spätestens im letzten Drittel führten Ungenauigkeiten im Passspiel oder technische Fehler zu Ballverlusten. Allerdings machten es die gut organisierten Wolfsburger, die sich oft mit spielerischen Lösungen aus Drucksituationen befreiten, den Leipzigern auch nicht einfach.
Offensiv agierte Wolfsburg geradlinig – und hätte erhöhen können. Einen Konter schloss Wout Weghorst ab. Der Torjäger traf aber nur den Pfosten (25.). RB mühte sich um mehr Kontrolle. Viel lief dabei über das Zentrum um Spielmacher Emil Forsberg und Sabitzer. Chancen wie durch Christopher Nkunku (28.) und Willi Orban (30.) hatte Leipzig aber zu selten.
Vor der Pause spielten beide Mannschaften auf Augenhöhe und suchten den Weg in die Offensive. Unmittelbar vor der Halbzeit erhöhte Philipp.
Leipzig kam mit dem nicht in den Pokal-Kader berufenen Flügelspieler Angelino und viel Schwung aus der Kabine. Auf Kluiverts Treffer folgten weitere gefährliche Aktionen der Gastgeber, die häufiger über die Außen agierten und auf den Ausgleich drängten. Wolfsburg kam kaum zu Entlastungsaktionen.
Text und Fotos: SID
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