Frankfurt/Main (SID) – Die öffentliche Kritik von Vizepräsident Peter Peters an der Führungsspitze des Deutschen Fußball-Bundes (DFB) ist bei den Präsidiumskollegen auf Unmut gestoßen. In einer am Freitag veröffentlichten Stellungnahme erinnerten die sechs DFB-Vizepräsidenten aus dem Kreis der Regional- und Landesverbände sowie Schatzmeister Stephan Osnabrügge an „die am 23. Oktober einstimmig getroffene Festlegung, nicht in den Medien übereinander, sondern persönlich und miteinander zu sprechen“.
In dieser Festlegung habe das „DFB-Präsidium gemeinsam und einstimmig beschlossen, dass die aufgetretenen Dissonanzen im Januar nächsten Jahres gemeinsam und vertrauensvoll aufgearbeitet werden sollen“, hieß es weiter. Daran habe sich nichts geändert, zudem stehe Peters als 1. Vizepräsident „in der Mitverantwortung“.
Peters, der gleichzeitig Aufsichtsratsvorsitzender und Präsidiumsmitglied der Deutschen Fußball Liga (DFL) ist, hatte am Donnerstag in einem Gastbeitrag für das Fachmagazin kicker die Führungskrise beim DFB thematisiert. Dabei schrieb er von „fehlendem Miteinander in der Spitze ohne jedes Vertrauen“ sowie „unfassbar vielen Indiskretionen“ und bezweifelte, „dass sich dieses Misstrauen wieder beseitigen lässt“. Verantwortlich für diesen Zustand machte Peters vor allem DFB-Generalsekretär Friedrich Curtius.
Auch die DFL leide unter diesen Dissonanzen, meinte Peters und deutete damit auch Risse zwischen Verband und Liga an. Die sieben Unterzeichner der Stellungnahme vom Freitag betonten jedoch, dass die DFL mit ihren Vertretern „ebenfalls Teil des DFB-Präsidiums“ sei.
Seit Wochen schwelt innerhalb der DFB-Führung ein Machtkampf zwischen Präsident Fritz Keller und Curtius. Trotz der Mitteilung des DFB-Präsidiums aus dem Oktober über „interne Dissonanzen“ und deren schrittweiser Aufarbeitung waren zuletzt immer wieder Interna an die Öffentlichkeit gelangt, die Kellers Position schwächten.
Fotos: SID