Berlin (SID) – Abwehrspieler Florian Hübner von Union Berlin hat sich im Training verletzt und muss womöglich im Auswärtsspiel der Fußball-Bundesliga am Mittwoch bei RB Leipzig (20.30 Uhr/Sky) pausieren. Gegen Hübner hatte der Deutsche Fußball-Bund (DFB) Ermittlungen eingeleitet, weil der Innenverteidiger im Heimspiel gegen Bayer Leverkusen (1:0) am Freitag Bayer-Profi Nadiem Amiri rassistisch beleidigt haben soll.
„Florian Hübner hat sich im Training am Montag in einem heftigen Zweikampf verletzt. Er ist jetzt auf dem Weg in die Charite. Mehr kann ich leider noch nicht sagen“, äußerte Unions Trainer Urs Fischer. Der Schweizer bestätigte, dass der Vorfall Hübner belaste: „Natürlich, es beschäftigt ihn, es beschäftigt uns alle. Es geht ihm schon nahe, das ist doch logisch.“
Der DFB hatte am Samstag angekündigt, wegen der Vorfälle Ermittlungen einzuleiten. „Grundsätzlich erwarten beide Vereine Post vom DFB, die ist bisher noch nicht gekommen, wird jetzt aber sicherlich passieren“, sagte Klub-Sprecher Christian Arbeit.
Bei Union ist man gespannt, ob die von Leverkusens Nationalspieler Jonathan Tah im TV erhobenen Rassismus-Vorwürfe haltbar sind. Von Unioner Seite soll Amiri mit den Worten „Scheiß Afghane“ beleidigt worden sein, behauptete Tah. Union wies die Anschuldigungen zurück. Amiris Eltern stammen aus Afghanistan.
„Natürlich erwartet man, dass, wenn so ein Vorwurf erhoben wird, dieser belegt werden kann. Bisher hat niemand etwas Derartiges tatsächlich selber gehört“, sagte Arbeit und ergänzte: „Wenn es jemanden geben sollte, dann möge er sich melden.“
Auf die Frage, ob auch Stürmer Cedric Teuchert, der gegen Leverkusen das Siegtor (88.) erzielt hatte, in die Untersuchungen involviert ist, sagte Arbeit: „Wir kennen keinen Gegenstand der Ermittlungen bei Cedric Teuchert.“
Dass der Name von Hübner vom DFB am Samstag öffentlich gemacht worden war, fand man bei Union nicht so schlimm: „Es ist ja grundsätzlich mal auf dem Platz zu sehen gewesen, dass es eine Auseinandersetzung zwischen den beiden gab. Da brauchen wir jetzt auch nicht groß herumdiskutieren“, sagte Arbeit, es wäre ja albern, das nicht zur Kenntnis zu nehmen. Außerdem sei nur von einem Anfangsverdacht die Rede, meinte Arbeit.
Fotos: SID
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