Ein Geschenk des kleinen Nachbarn, ein Handelfmeter nach minutenlangem Videobeweis und ein sehenswertes Kontertor:
Bochum (SID) – Ein Geschenk des kleinen Nachbarn, ein Handelfmeter nach minutenlangem Videobeweis und ein sehenswertes Kontertor: Borussia Dortmund hat in einem heißen Ruhrpottderby bei frostigen Temperaturen das Viertelfinale im DFB-Pokal erreicht.
VfL-Torhüter Manuel Riemann legte beim 2:1 (1:0) des BVB in Bochum unfreiwillig den spektakulären Führungstreffer auf. Der Schuss von Emre Can fast von der Mittellinie ins leere Tor nach verunglückter Rettungsaktion kurz vor der Pause (45.+1) leitete den fünften Dortmunder Pflichtsieg in Folge nach der Winterpause ein.
Ein vierminütiger Videobeweis ging dem Ausgleich durch Kevin Stöger (64., Handelfmeter) voraus. VfL-Kapitän Anthony Losilla hatte den Ball dem Dortmunder Jamie Bynoe-Gittens an den Ellbogen geschossen. Erst nach langem Studium der Zeitlupen blieb Schiedsrichter Tobias Stieler bei seiner Elfmeter-Entscheidung. Der eingewechselte Marco Reus (70.) rettete dem Bundesligadritten eine Woche vor dem Achtelfinale in der Champions League gegen den Großeinkäufer FC Chelsea doch noch den Erfolg bei der aktuell besten Heimmannschaft der Bundesliga. Erstmals seit Thomas Letsch den Trainerposten übernommen hat, ging der VfL nicht als Sieger im Ruhrstadion vom Feld.
Das mit Spannung erwartete Duell der Schlotterbeck-Brüder fiel zunächst aus. Der Dortmunder Nico und der Bochumer Keven, beide im vergangenen Jahr noch mit dem SC Freiburg im Pokalfinale in Berlin, saßen beim Anpfiff auf der Bank. Nationalspieler Nico Schlotterbeck kam kurz nach der Pause doch ins Spiel – und zum Wiedersehen mit dem Japaner Takuma Asano, dem er bei der WM in Katar hinterhergelaufen war.
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Sein Comeback im Ruhrstadion gab – weitgehend unbemerkt – Schiedsrichterassistent Christian Gittelmann, der am 18. März 2022 von einem vollen Bierbecher am Kopf getroffen worden war. Das Bundesligaspiel gegen Borussia Mönchengladbach war daraufhin abgebrochen und gegen Bochum gewertet worden. Becher flogen diesmal nicht, dafür aber Raketen aus dem BVB-Block.
Als sich die Rauchschwaden verzogen hatten, gaben die Dortmunder auch auf dem Feld durch Sebastien Haller einen ersten Warnschuss ab (7.). Bynoe-Gittens scheiterte wenig später an Riemann (14.). Der Bochumer Keeper war auch bei einem Freistoß von Julian Brandt gefordert (24.).
Die Gastgeber hielten mit viel Kampfkraft dagegen und wurden für jede Grätsche bejubelt. Die zahlreichen Zweikämpfe erstickten lange jeglichen geordneten Spielaufbau auf beiden Seiten. Der erste wirklich gelungene Angriff endete nach Zuspiel von Jude Bellingham mit einer Großchance für Haller (43.). Beim BVB-Führungstreffer half Riemann nach, als er völlig unnötig nach einem Ausflug aus dem Strafraum den Ball in die Mitte zu Can spielte.
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Die große Chance zum Ausgleich vergab zunächst Christopher Antwi-Adjei, der völlig frei an BVB-Keeper Gregor Kobel scheiterte (54.). Dann brachte der Elfmeter das 1:1 – danach öffneten sich dem BVB aber Räume zum Kontern. Nach dem Rückstand hatte der VfL keine Antwort mehr.
Bild: Emre Can (M.) mit dem Führungstreffer für Dortmund (© FIRO/FIRO/SID/)