Gelsenkirchen (SID) – Rekordmeister Bayern München hat die Gunst der Stunde genutzt und sich im Titelrennen von seinen Verfolgern abgesetzt. Nach den Ausrutschern der Konkurrenz um RB Leipzig siegte der Triple-Gewinner beim Tabellenletzten Schalke 04 4:0 (1:0) und vergrößerte den Vorsprung auf sieben Punkte.
Für Königsblau wird die Lage im Kampf gegen den vierten Abstieg in der Vereinsgeschichte nach der zehnten Pflichtspielpleite in Folge gegen die Bayern immer aussichtsloser. Vor genau einem Jahr, als der rasante Absturz begann, betrug der Rückstand auf die Münchner drei Zähler – jetzt trennen die beiden Klubs 35 Punkte.
Im Duell der Torfabrik mit der Schießbude der Liga ging der Favorit lange schludrig mit seinen Chancen um. Thomas Müller brachte den Tabellenführer, der das Hinspiel mit 8:0 gewonnen hatte, per Kopf in Führung (33.). Robert Lewandowski sorgte mit seinem 23. Saisontor, seinem 21. im 24. Spiel gegen Schalke, für die Entscheidung (54.). Müller (88.) und David Alaba (90.) sorgten für den Endstand. Der starke Joshua Kimmich bereitete die ersten drei Treffer vor.
Die Gelsenkirchener, erneut ohne ihren noch angeschlagenen Rückkehrer Klaas-Jan Huntelaar, kamen zwar zu erstaunlich vielen Möglichkeiten. Doch am Ende stand die 13. Niederlage der Spielzeit. Seit mittlerweile 24 Pflichtspielen sind sie gegen den Serienmeister ohne Sieg.
Neben Huntelaar (Wadenprobleme) fehlte bei den Gastgebern auch der zweite Rückkehrer: Linksverteidiger Sead Kolasinac musste wegen Oberschenkelproblemen zuschauen. Bayern-Coach Hansi Flick bot drei Ex-Schalker auf: Neben Torwart Manuel Neuer und Mittelfeldspieler Leon Goretzka stand auch Außenstürmer Leroy Sane wieder in der Startelf – erstmals seit dem Pokal-Aus beim Zweitligisten Holstein Kiel vor anderthalb Wochen. Gleiches galt für Nationalspieler Niklas Süle.
Der Abwehrspieler, der als Rechtsverteidiger überzeugte, leitete die erste Großchance der Münchner ein, Lewandowski setzte den Kopfball völlig unbedrängt knapp über die Latte (7.). Erstaunlich: Nicht nur der Rekordmeister suchte den schnellen Weg zum Tor, auch der Tabellenletzte. Suat Serdar (8.) und Mark Uth (11.) scheiterten in aussichtsreichen Situationen per Kopf nur knapp.
Nach rund 20 Minuten wurden die Bayern dominanter, Schalke-Keeper Ralf Fährmann musste mit starken Reflexen eine Doppelchance durch Lewandowski und Serge Gnabry abwehren (23.). Allerdings ließen die Münchner – sehr zum Missfallen ihres Trainers – den Schalkern viel Platz für Konter. Die Führung der Gäste durch Müllers Kopfball nach Flanke des starken Kimmich war dennoch folgerichtig – es war bereits der 13. Torschuss der Bayern.
Auch nach der Pause blieb München dominant, erlaubte Schalke aber immer wieder hochkarätige Torchancen – wie für Matija Nastasic, der mit einem Kopfball nur um Zentimeter das Ziel verfehlte (52.). Lewandowski traf auf der Gegenseite eiskalt.
Fotos: SID
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