Frankfurt/Main (SID) – Arminia Bielefeld hat bei seiner langersehnten Rückkehr in die Fußball-Bundesliga einen Achtungserfolg gefeiert. Der Aufsteiger erkämpfte sich bei Eintracht Frankfurt 4137 Tage nach dem letzten Auftritt in der Beletage des deutschen Fußballs mit viel Herz und Leidenschaft ein 1:1 (0:0) und präsentierte sich vor allem defensiv absolut bundesligatauglich.
Nach dem Führungstreffer von Cebio Soukou (51.) durfte die Arminia zwischenzeitlich sogar vom Traumstart träumen. Doch Andre Silva (62.) gelang der Ausgleich.
Für die Eintracht ist das Remis auf dem Weg zurück in den Europapokal gleich zum Saisonstart ein gehöriger Dämpfer, aber wie so oft in der Vorsaison zeigte die SGE gegen einen vermeintlich schwächeren Gegner nicht ihr bestes Gesicht. Offensiv mangelte es vor 6500 Zuschauern über 90 Minuten an Durchschlagskraft und der nötigen Kaltschnäuzigkeit vor dem Tor.
Bei Arminia feierten neun der elf Profis in der Startformation ihr Bundesliga-Debüt, auch Coach Uwe Neuhaus betrat nach 307 Spielen in der 2. Bundesliga Neuland. Der 60-Jährige hatte sich vor der Partie auf die „größte Herausforderung“ seiner Trainerkarriere gefreut, tatsächlich musste er von außen oft korrigierend eingreifen. Sein Team hatte mit der Eintracht zeitweise schwer zu kämpfen, die Gastgeber drängten die Bielefelder von Beginn an tief in die eigene Hälfte.
Doch zunächst fehlte die Genauigkeit, lediglich aus der zweiten Reihe wurde es gefährlich. Dann kam die Minute des Danny da Costa. Erst vergab er nach Maßflanke von Filip Kostic vorne aus fünf Metern freistehend (23.), dann fälschte er hinten eine Flanke an den Pfosten des eigenen Tores ab (24.).
Dies war zugleich die einzige gefährliche Aktion der Arminia vor der Pause, die Offensive um Zweitliga-Torschützenkönig Fabian Klos hing komplett in der Luft. Aber die Frankfurter münzten ihre Dominanz nicht in Tore um, im letzten Drittel spielte die SGE viel zu kompliziert. Sinnbildlich probierte sich Andre Silva (32.) bei der besten Chance allein vor Stefan Ortega lässig per Hacke und scheiterte kläglich.
Trainer Adi Hütter wechselte zur Halbzeit doppelt und seine Elf startete wild entschlossen in Durchgang zwei. Martin Hintereggers Kopfball klatschte von der Latte auf die Linie (48.), der eingewechselte Aymen Barkok scheiterte an Ortega (49.). Doch genau in dieser Phase setzte Bielefeld einen empfindlichen Nadelstich. Soukou entwischte dem zu hoch stehenden Kostic und vollendete eiskalt ins lange Eck.
Die Eintracht hatte nach kurzer Schockstarre die passende Antwort parat, Kohr nickte aus kurzer Distanz eine Kostic-Flanke ein. In der Schlussphase wurde es hektisch, klare Aktionen waren Mangelware. Frankfurt ließ eine Dreifachchance aus (78.).
Fotos: SID