München (SID) – Fußball-Nationalspieler Thomas Müller übt in seinem persönlichen EM-Fazit Systemkritik und stellt damit die Taktik von Ex-Bundestrainer Joachim Löw infrage. „Mit unserer Bestrebung, durch eine eher abwartende, kompakte Defensivstrategie ohne Gegentor zu bleiben sind wir de facto gescheitert“, schreibt der Profi von Bayern München in seinem monatlichen Newsletter.
Löw hatte bei der EM auf eine Dreier- bzw. Fünferkette gesetzt, das System aber wiederholt als „unwichtig“ bezeichnet und Kritik zurückgewiesen. Im Achtelfinale gegen England (0:2) hätten sich „beide Mannschaften mit ihren Fünferketten nahezu neutralisiert“, schrieb Müller: „Bei so einem Spielverlauf gewinnt oft der, der das erste Tor macht.“
Das waren die Three Lions. Müller verpasste beim Stand von 0:1 die große Chance zum Ausgleich (81.). Diese Szene nannte der 31-Jährige „extrem bitter“.
Der Zukunft der Nationalelf blickt er mit gemischten Gefühlen entgegen. „Wir haben tolle Spieler, aber es sind noch viele Hausaufgaben zu machen“, meinte Müller.
Die neue Saison beim FC Bayern geht er mit Zuversicht an. „Solche sportlichen Enttäuschungen wie die EM versuche ich immer zusätzlich noch in positive Arbeitsenergie umzuwandeln“, schrieb er: „Wie immer möchte und muss ich mich da aufs Neue beweisen. Motivation und Ehrgeiz habe ich generell in einem ausreichenden Maße.“ Es werde „spannend“, wie schnell sich die Bayern unter ihrem neuen Trainer Julian Nagelsmann „als Mannschaft finden können“.
Text und Fotos: SID
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