Der Ex-Europameister kritisiert den für die Fans intransparenten Modus.
Köln (SID) – Ex-Europameister Andreas Möller hält wenig von der Rechnerei am letzten EM-Vorrundenspieltag und regt eine Reform an. „Die Popularität des Fußballs beruht darauf, dass jeder Mensch das Spiel versteht“, schrieb Möller in seiner Kolumne im kicker. Dies sei beim aktuellen Modus nicht gegeben.
„Einfacher würde es werden, die EM-Endrunde auf 32 Mannschaften zu erweitern“, so der 56-Jährige weiter. Dann würden, wie es bis zuletzt bei WM-Endrunden der Fall war, die Teams auf acht Vierergruppen aufgeteilt und jeweils die Gruppensieger und -zweiten das Achtelfinale erreichen.
Die EM-Endrunden wurden von 1996 bis einschließlich 2012 mit 16 Teams gespielt, seit 2016 sind 24 Mannschaften qualifiziert, wodurch auch die vier besten Gruppendritten nach einem komplizierten Schlüssel weiterkommen. Dadurch müssten „umfangreiche Turnierbestimmungen und Statistiken zu Rat gezogen werden“, bemängelte der Champions-League-Sieger von 1997.
Weil – wie im Direktvergleich zwischen dem deutschen Achtelfinalgegner Dänemark und Slowenien – letztlich gar die Zahl der Gelben Karten über die Platzierung in der Gruppe entscheiden kann, würde auch die Verantwortung für die Schiedsrichter größer: „Da lässt sich trefflich streiten, ob eine Verwarnung berechtigt oder ein Spieler mit einem blauen Auge davongekommen war“, bemerkte Möller. Zudem gehe dies zulasten kleinerer Nationen, die „über robustes Spiel Favoriten Paroli bieten können“.
Bild: Tribünengast bei der EM: Andreas Möller (© IMAGO/Jan Huebner/SID/IMAGO/Jan Huebner)