New York (SID) – Nach seinen heftig kritisierten Äußerungen zu den Spielerboykotten im US-Sport wird Dell Loy Hansen, Besitzer des MLS-Teams Real Salt Lake, den Klub wohl verkaufen. Das kündigte Don Garber, Commissioner der nordamerikanischen Fußball-Profiliga, am Sonntag an. Demnach werde die MLS mit Hansen zusammenarbeiten, „um den Verkaufsprozess zu unterstützen“. Dieser umfasst die gesamte Holding, zu der auch das Frauenteam Utah Royals aus der NWSL und das Farmteam Real Monarchs gehören.
Hansen hatte in einem Radio-Interview gesagt, dass die Entscheidung der Spieler, aus Protest gegen Polizeigewalt nicht aufzulaufen, seinem Willen für Investitionen ins Team „viel Wind aus den Segeln“ genommen habe. Das Verhalten sei „respektlos“ gewesen. Die MLS hatte sich am Mittwoch dem Boykott der Basketball-Profiliga NBA aus Protest gegen Polizeigewalt in den USA angeschlossen – erst am Freitagabend (Ortszeit) wurde der Spielbetrieb wieder aufgenommen.
MLS-Boss Garber hatte die Äußerungen von Hansen scharf verurteilt, die Liga leitete zudem Untersuchungen ein. In der Folge kündigte Hansen bereits an, alle Tätigkeiten ruhen zu lassen. Der deutsche MLS-Profi Julian Gressel hatte Hansen per Twitter bereits zum Verkauf des Klubs aufgefordert.
Das Portal The Athletic hatte berichtet, Hansen sei in der Vergangenheit immer wieder durch rassistische Äußerungen auffällig geworden.
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