Frankfurt am Main (SID) – DFB-Arzt Tim Meyer hat erneut für die Aufhebung der Beschränkungen im Amateurfußball plädiert. „Das Hauptargument für die Einschränkungen und Verbote war stets, schwere Krankheitsverläufe zu minimieren und eine Überlastung des Gesundheitssystems zu verhindern. Von einer solchen Überlastung sind wir momentan weit entfernt“, sagte der 53-Jährige auf der DFB-Plattform fussball.de.
Die Regelungen im Amateurfußball sind derzeit von Bundesland zu Bundesland sehr verschieden. An einigen Orten gibt es zwar erste Lockerungen, doch an einen halbwegs normalen Trainings- oder gar Spielbetrieb ist meist noch nicht zu denken. „Um es zu unterstreichen: Eine Sportart nur halb zu erlauben, ergibt für mich keinen Sinn“, betonte Meyer.
Auf dem Spielfeld könne zwar nicht auf Abstand geachtet werden, jedoch sei das auch gar nicht erforderlich, „weil die Bewegungen und Kontakte dort sehr flüchtig sind“, führte der Sportmediziner aus: „Das ist anders, wenn man sich 30 Minuten Nase an Nase gegenüber steht und unterhält.“ Bloß gemeinsames Duschen sollte weiter vermieden und Besprechungen an der frischen Luft abgehalten werden.
Generell mahnt Meyer nach der langen Zwangspause aber vor zu viel Tatendrang bei der Rückkehr auf den Platz. „Ball in die Mitte legen und einfach wieder loslegen macht wenig Sinn“, sagte der Professor der Universität des Saarlandes: „Eine stufenweise Steigerung des Trainings und der Belastung ist dringend anzuraten.“
Text und Fotos: SID
Weitere News und Infos in unserem Magazin | 1. Bundesliga | 2. und 3. Liga | Champions League | International | Diskussionsthemen bei uns im Forum: fussballboard.de