Frankfurt am Main (SID) – Im Streit um eine Fußball-WM im Zwei-Jahres-Rhythmus könnte es kurz vor Weihnachten zum großen Showdown kommen. Nach Informationen der Sport Bild plant der Weltverband FIFA am 20. Dezember einen außerordentlichen Kongress, um die 211 Mitgliedsverbände über eine Änderung des internationalen Spielkalenders abstimmen zu lassen. Dies gehe aus einem Brief an die 37 Mitglieder des FIFA-Council hervor, dem auch DFB-Co-Interimspräsident Peter Peters angehört.
Die Einberufung des Kongresses sei eine „reine Vorsichtsmaßnahme“, wie es in dem Brief heißt. Damit soll die von FIFA-Präsident Gianni Infantino gewünschte Entscheidung bis Jahresende sichergestellt werden, „falls im Anschluss an das derzeit laufende gründliche Konsultationsverfahren bis zu diesem Termin keine allgemeine Einigung über den internationalen Spielkalender der Männer und Frauen sowie die Jugendwettbewerbe erzielt wird“.
Auf SID-Anfrage wollte die FIFA den Termin nicht bestätigen, eine Entscheidung über die Einberufung eines Kongresses könnte aber auf der Council-Sitzung am Mittwoch (ab 15.00 Uhr) fallen. In dieser Woche diskutiert die FIFA zudem in mehreren Online-Sitzungen mit den Nationaltrainern über die Reform.
Die Kritik an dem FIFA-Plan ist groß, vor allem die Europäische Fußball-Union (UEFA) und der Südamerika-Verband CONMEBOL leisten erbitterten Widerstand und drohten bereits mit Boykott. Bei einem Kongress kommen die beiden Kontinentalverbände jedoch nur auf zusammen 65 Stimmen. In der vergangenen Woche hatten die Verbände Dänemarks, Schwedens, Norwegens, Finnlands, Islands und der Färöer Inseln ihre Kritik an den Plänen erneuert und dabei sogar als letzte Protest-Option einen Austritt aus der FIFA ins Gespräch gebracht.
Spaniens Liga-Boss Javier Tebas befürchtet indes einen immensen Schaden, sollte der Vorschlag der FIFA angenommen werden. „Eine WM alle zwei Jahre würde das komplette Ökosystem des Fußballs zerstören, vor allem in Europa“, sagte der LaLiga-Präsident im Interview mit der Sport Bild: „Möglicherweise werden Ligen verkleinert, der Wert der TV-Rechte für diese Ligen sinkt, die Spieler verdienen dort weniger. So machen wir Fußball zu einem Sport der Eliten. Das ist ein großer Fehler.“
Text und Fotos: SID
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