Die Münchner hätten 2014 „nicht rational gehandelt“, kritisiert der Rekordnationalspieler.
Köln (SID) – Rekordnationalspieler Lothar Matthäus sieht im Rückblick den Verkauf von Toni Kroos „als größten Fehler der Vereinsgeschichte des FC Bayern“. Die Münchner hätten Kroos 2014 „einfach aus Emotionen und Eitelkeit abgegeben. Ähnlich wie beim Weggang von David Alaba wurde hier nicht rational gehandelt. Der Fall Kroos wird den Verantwortlichen noch in vielen, vielen Jahren weh tun“, sagte Matthäus in der Bild.
Eine Vertragsverlängerung von Kroos beim deutschen Fußball-Rekordmeister war an unterschiedlichen Gehaltsvorstellungen gescheitert. „Ein Verein muss manchmal harte Entscheidungen treffen – und das war eine harte, vielleicht die falsche“, hatte Ehrenpräsident Uli Hoeneß vor einigen Jahren bereits eingeräumt.
Rio-Weltmeister Kroos gewann am Samstag mit Real Madrid seinen sechsten Champions-League-Titel. „Für das Lebenswerk von Toni Kroos müsste sich die UEFA eigentlich eine eigene Trophäe einfallen lassen“, sagte Matthäus (63): „Seine Karriere ist jetzt schon perfekt, mit dem EM-Titel wäre sie die 1 mit zwei Sternchen. Er hat nicht nur auf dem Platz immer total überzeugt, sondern auch die Liebe und Anerkennung der Fans bekommen. In der Mannschaft hat er ein herausragendes Standing.“
Für Real absolvierte der 34-Jährige beim 2:0 gegen Borussia Dortmund sein letztes Spiel. Bevor Kroos endgültig seine beeindruckende Karriere beendet, bestreitet er mit der deutschen Nationalmannschaft noch die Heim-EM. Bundestrainer Julian Nagelsmann erwartet seinen Mittelfeldchef am Dienstag im Teamquartier in Herzogenaurach.
Bild: Rekordnationalspieler Lothar Matthäus (© AFP/SID/FOCKE STRANGMANN)