München (SID) – Fußball-Rekordnationalspieler Lothar Matthäus kann die Entscheidung des Deutschen Fußball-Bundes (DFB) für eine gemeinsame Zukunft mit Bundestrainer Joachim Löw nicht nachvollziehen. „Die Begründungen schmerzen mich ein bisschen. Das ist nicht die Wahrheit, die ich die letzten Monate und zwei Jahre gesehen habe“, sagte Matthäus bei Sky. Er selbst wäre nach der 0:6-Schmach in der Nations League in Spanien zurückgetreten, betonte er.
Der DFB-Präsidialausschuss hatte am Montag pro Löw unter anderem dessen „hochqualitative Arbeit“ sowie „das intakte Verhältnis zwischen Mannschaft und Trainer“ angeführt. Auch das Erreichen „wichtiger sportlicher Ziele“ wie EM-Qualifikation und Klassenerhalt in der Nations League wurden positiv hervorgehoben.
„Wenn das die neuen Ziele sind, die der DFB ausgibt – das kann nicht der richtige Weg sein“, sagte Matthäus entschieden. Löw habe in Sevilla „hilflos“ gewirkt, „da hat man nicht den Eindruck gehabt, dass Mannschaft und Trainer eins sind“. Auch der personelle Umbruch hätte längst erfolgreich vollzogen sein müssen.
Rio-Weltmeister Benedikt Höwedes widersprach. Löw sei „weiterhin ein guter Trainer“, meinte er: „Die Frage ist, mit welchem Feuer er das den jungen Spielern vermittelt.“
Er glaube aber, ergänzte der Ex-Schalker, dass sein früherer Chef „den großen Anreiz verspürt, es allen deutschen Fans nochmal zu zeigen“. Löw werde „alles investieren“ für eine erfolgreiche EM, das 0:6 dürfe man „nicht überbewerten“.
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