Der FC Bayern München hatte sicher einen leichteren Start in die Bundesliga erwartet. Der knappe 3:2-Sieg gegen den VfL Wolfsburg erforderte lange Nerven, doch das Debüt von Vincent Kompany als Trainer verlief erfolgreich. Trotz des positiven Ergebnisses traten jedoch bedenkliche Defizite in der Mannschaft zutage.
Die Defensive erwies sich erneut als anfällig und ließ zu viele gegnerische Chancen zu. Individuelle Fehler, wie die von Minjae Kim, schmälern die Stabilität der Abwehr. Stimmen aus der Vergangenheit, wie die von Lothar Matthäus, verdeutlichen die Notwendigkeit eines starken Innenverteidigers und werfen Fragen zur Führung der Abwehr auf.
Matthäus bei Sky: „Die Defensive ist und bleibt die Achillesferse des FC Bayern. Matthijs de Ligt hat man abgegeben, obwohl er in den letzten zwei Jahren der Stabilste war. Er war der Abwehrchef. Nun sind die Bayern wieder auf der Suche nach einem Nachfolger für David Alaba. Für mich ist das ein Armutszeugnis, dass dieser Leader fehlt.“
Der FC Bayern hat derzeit mehrere Innenverteidiger im Kader, darunter Minjae Kim und Dayot Upamecano. Beide Spieler stehen jedoch unter Druck, da ihre Fehler auch in der Mannschaft diskutiert werden. Für einen sicheren Erfolg benötigt der Verein Anführer, die das Vertrauen der Mitspieler genießen.
Matthäus empfiehlt, keinen überstürzten Transfer kurz vor dem Schließen des Transferfensters vorzunehmen. Der Kader verfügt bereits über fünf geeignete Akteure für die Innenverteidigung: Kim, Upamecano, Eric Dier, Hiroki Ito und Josip Stanisic. Nach Meinung von Matthäus könnte die Verpflichtung eines weiteren Spielers redundant sein.
Zusätzlich könnte Leon Goretzka, der im Mittelfeld nicht mehr die Rolle erfüllt, die man von ihm erwartet, im Fall der Fälle als Innenverteidiger einspringen. Goretzka ist als Box-to-Box-Spieler ausgebildet, was in einer Notlage für zusätzliche Flexibilität sorgen könnte. Der FC Bayern hat die Möglichkeit, die Situation mit den vorhandenen Ressourcen zu meistern, ohne in Panik zu verfallen.