Frankfurt/Main (SID) – Bundestrainer Joachim Löw will der drohenden Terminhatz für seine Nationalspieler mit klugem Personal-Management begegnen. „Regeneration ist bei uns immer ein wichtiges Thema“, sagte Löw der Bild-Zeitung: „Natürlich haben wir stets die Belastung im Blick, gerade auch für die Top-Spieler. Wir werden eine Lösung finden, wenn es so weit ist.“
Die Nationalmannschaft soll Anfang September gegen Spanien und in der Schweiz in die neue Saison der Nations League starten – nur wenige Tage nach dem Champions-League-Finale am 23. August in Lissabon. Weil diese Termine erst am Mittwoch von der Europäischen Fußball-Union (UEFA) bestätigt wurden, „haben wir uns natürlich noch keine konkreten Gedanken über einzelne Nominierungen gemacht“, sagte Löw. Er wisse aber, dass sich vor allem die Top-Stars „auch wieder auf Länderspiele freuen“.
Allerdings nicht deren Bosse. Vorstandschef Karl-Heinz Rummenigge von Bayern München, das auf den Titel in der Königsklasse hofft, hält die UEFA-Pläne für „nicht gut“. Teams, die im Europacup weit kommen, „muss man garantieren, dass Spieler mindestens zwei Wochen Urlaub haben“, forderte Rummenigge im ZDF. Ansonsten würden „einige dann gar nicht an den Länderspielen teilnehmen können“.
Das wäre für Löw insofern ein Problem, weil die Spiele der Nations League, in der die Ukraine dritter deutscher Gegner ist, einen eigenen Weg zur WM 2022 in Katar öffnen. Diese erreichen aus Europa die Sieger der (noch nicht ausgelosten) zehn Quali-Gruppen sowie drei Mannschaften über die Play-offs. Für diese sind die zehn Gruppenzweiten und zwei Teams aus der Nations League qualifiziert.
Außerdem können über die Nationenliga Punkte für die Setzliste gesammelt werden, die für die Auslosung der WM-Quali-Gruppen als Grundlage dient. Dort liegt die DFB-Auswahl aktuell auf Rang zehn, der gerade noch reichen würde, um als Gruppenkopf gesetzt zu werden.