Ausbau des Stadions an der Anfield Road ist eines der größten Projekte der Besitzer des FC Liverpool, der Fenway Sports Group. Um den Ausbau zu refinanzieren, ziehen sie einen Verkauf der Namensrechte an einzelnen Tribünen oder sogar am ganzen Stadion in Erwägung. Damit würden die ‚Reds‘ mit einer eigenen Tradition brechen. Deshalb hat FanQ die Fußballfans in Deutschland befragt, ob sie eine derartige Entscheidung begrüßen würden.
Ausbaukosten sind deutliche höher als zunächst kalkuliert
Der Ausbau des Stadions des FC Liverpool ist derzeit in vollem Gange. Am Ende der zweiten Ausbauphase soll das Anfield Platz für 61 000 Zuschauer bieten. Sollte der Club eines Tages das sogenannte „Safe Standing“, also lizensierte Stehplätze. im Kop installieren, könnte sich diese Zahl sogar noch einmal erhöhen. Die Kosten für die zweite Phase belaufen sich mittlerweile auf 80 Millionen Pfund und sind damit um 20 Millionen Pfund höher als ursprünglich kalkuliert. Als Teil der Erweiterung wurden 7000 neue Sitzplätze, neue Hospitality-Bereiche und Sponsorenplätze geschaffen. Im Rahmen der ersten Ausbauphase wurde der Neubau des Main Stands, der Haupttribüne, sowie die Neuentwicklung des Bereichs vor dem Stadion mit einem Fanshop und den besonders gefragten Anfield-Steinen durchgeführt.
Im Gespräch mit „The Athletic“ schloss Billy Hogan, der CEO der ‚Reds‘, nicht aus, dass man die Möglichkeit eines Verkaufs der Namensrechte einzelner Bereiche des Stadions an der Anfield Road diskutieren würde, sollte der Club hierfür lukrative Angebote erhalten. „Das ist sicherlich etwas, das wir in Betracht ziehen werden. Wir würden nicht nein dazu sagen, aber es ist nichts, was wir derzeit aktiv verfolgen“, kommentierte Hogan den gegenwärtigen Stand der Dinge.
Die Umsetzung dieser Überlegungen wäre eine Maßnahme, die der Club erstmalig in seiner 130-jährigen Geschichte durchführen würde. Bei den Fans dürfte dieses Unterfangen jedoch auf wenig Gegenliebe stoßen und zu Protesten der Fanbasis führen. Gerade in einem derart geschichtsträchtigen Stadion wie dem Anfield ist ein Verkauf der Namensrechte einzelner Tribünen, wie des legendären Kop, nur schwer vorstellbar
Es wäre andererseits in der heutigen Zeit aber auch keine Rarität mehr. Mehrere europäische Spitzenclubs haben bereits lukrative Deals für die Rechte am eigenen Stadionnamen an Land gezogen. Manchester City und der FC Arsenal haben Verträge mit arabischen Fluggesellschaften abgeschlossen. Der FC Bayern München hat eine Vereinbarung mit dem deutschen Finanzdienstleister Allianz getroffen. Das jüngste Beispiel stellt der FC Barcelona dar, der einen Sponsoringkontrakt mit dem Musikdienstleister Spotify ausgehandelt hat, der auch die Namensrechte für das legändere Camp-Nou-Stadion umfasst.
Gleichwohl hat FanQ die deutschen Fußballfans angesichts der Tradition und des Stellenwerts, die das Anfield-Stadion für die Fans des FC Liverpool hat, befragt, ob sie einen Verkauf der Namensrechte, welcher höchstwahrscheinlich sehr viel Geld generieren würde, begrüßen würden. Mit 85,98 % ist die große Mehrheit der an der Umfrage teilnehmenden Personen wenig überraschend gegen die Veräußerung der Namensrechte. Nur 4,67 % finden, dass die finanziellen Vorteile, die ein derartiges Vorhaben mit sich bringen würde, überwiegen. Sie würden die Maßnahme dementsprechend befürworten.
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