Mainz (SID) – Im Duell zwischen den Sieglosen und den Punktlosen ist Bayer Leverkusen ein Befreiungsschlag gelungen, der Fehlstart des FSV Mainz 05 nimmt indes immer krassere Züge an. Der Champions-League-Aspirant, der in den vorangegangenen drei Partien jeweils unentschieden gespielt hatte, siegte am 4. Spieltag der Fußball-Bundesliga 1:0 (1:0) in Mainz. Die 05er kommen hingegen auch unter dem neuen Trainer Jan-Moritz Lichte nicht aus dem Negativstrudel und verbleiben ohne Punkte im Tabellenkeller.
Der argentinische Stürmer Lucas Alario (30.) sorgte mit seinem Tor dafür, dass Leverkusen-Trainer Peter Bosz auch aus seinem vierten Duell mit den Mainzern als Sieger hervorging. Die zwar kampfstarke, aber zu ideenlose Vorstellung der Gastgeber reichte nicht, um Trainer Lichte nach der 0:4-Klatsche bei Union Berlin vor der Länderspielpause im zweiten Pflichtspiel auf der Mainzer Bank das erste Erfolgserlebnis zu bescheren.
Der Wille war den zuletzt gebeutelten Mainzern vor der Mini-Kulisse von 250 Zuschauern nicht abzusprechen, sie hielten gegen die um Spielkontrolle bemühten Leverkusener gut dagegen. In gefährliche Räume, geschweige denn zu Torchancen, kamen die Gastgeber so jedoch zunächst nicht. Nach 25 Minuten spitzelte Jonathan Burkardt eine Hereingabe knapp am langen Pfosten vorbei.
Aber auch Bayer brachte außer einem Heber von Leon Bailey (7.), der das Tor knapp verfehlte, in der Anfangsphase offensiv wenig Sehenswertes zustande. Da aus dem Spiel heraus wenig ging, war der Führungstreffer durch Alario nach einem Eckball folgerichtig – und aufgrund der größeren Spielanteile auch durchaus verdient.
Die Werkself war zuletzt vom Verletzungspech verfolgt gewesen: So fehlte nicht nur das 17 Jahre alte Toptalent Florian Wirtz (Bauchmuskelzerrung), sondern in den Neuzugängen Santiago Arias (Wadenbeinbruch) und Patrik Schick (Muskelfaserriss) weitere prominente Namen. Auch nach dem Führungstreffer blieben beide Teams offensiv recht harmlos, die Torhüter Robin Zentner und Lukas Hradecky verlebten weitestgehend ruhige Nachmittage.
Mainz-Coach Lichte war im Vergleich zur heftigen Niederlage zum Einstand in Berlin mit vier neuen Spielern in die Partie gegangen, unter anderem kam Verteidiger Luca Kilian zu seinem Startelfdebüt für die Mainzer. Zumindest wirkten die 05er so wesentlich stabiler als noch zuletzt, nach dem Seitenwechsel wurden sie auch mutiger und störten die Gäste früher. Einen Schuss aus guter Position von Levin Öztunali (55.) blockte Sven Bender stark.
Leverkusen nahm im Vorwärtsgang nur noch wenig Risiko, die beste Konterchance scheiterte an der ungenauen Flanke von Flügelstürmer Moussa Diaby (51.). Auch die Mainzer gingen mit ihren wenigen aussichtsreichen Gelegenheiten zu schlampig um – eine Rote Karte (78.) gegen Bayer-Verteidiger Edmond Tapsoba wegen vermeintlicher Notbremse nahm Schiedsrichter Bastian Dankert (Rostock) nach Rücksprache mit dem Videoassistenten wegen Abseitsstellung von Karim Onisiwo zurück.
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