Mönchengladbach (SID) – Ausgerechnet Hannes Wolf hat RB Leipzig von der Tabellenspitze geschossen. Der an Borussia Mönchengladbach ausgeliehene Österreicher erzielte beim 1:0 (0:0)-Sieg der Fohlenelf gegen seinen eigentlichen Arbeitgeber sein erstes Bundesliga-Tor. Die Sachsen kassierten somit die erste Liga-Niederlage der Saison und müssen nach drei Wochen den Platz an der Sonne Bayern München überlassen.
Der lange verletzte Wolf beendete mit seinem Tor in der 60. Minute auch eine schwarze Serie: Zuvor hatte Gladbach in acht Versuchen noch nie gegen RB gewonnen und alle vier Heimspiele verloren. Nun aber kassierte das Team von Julian Nagelsmann drei Tage nach der höchsten Niederlage der Klubgeschichte (0:5 bei Manchester United) im Duell der Champions-League-Teilnehmer den nächsten Dämpfer.
„Man weiß gegen Leipzig nie, was auf einen zukommt“, hatte der gebürtige Leipziger Marco Rose vor dem Spiel gesagt. Die Antwort war zu Beginn eine aggressiv pressende, mit einer Viererkette agierende RB-Mannschaft, gegen die Gladbach zumeist hinterherlief. Der laufstarke Yussuf Poulsen zwang Schlussmann Yann Sommer mit einer Direktabnahme zu einer ersten Glanzparade (10.).
Vier Tage nach dem unglücklichen 2:2 gegen Real Madrid fand Gladbach aber mit zunehmender Spieldauer besser in Spiel. Vor allem über links sorgten Rami Bensebaini und Wolf für Dampf. Vorne fehlte jedoch die Durchschlagskraft eines Marcus Thuram, der nach seinem Doppelpack gegen Real ebenso wie Kapitän Lars Stindl auf der Bank saß.
Letztlich blieb die Begegnung aber vor allem taktisch geprägt. Auch wenn Leipzig mehr Torgefahr ausstrahlte, lag zu keinem Zeitpunkt der zähen Partie ein Tor in der Luft. Das galt vor allem für die Borussia, die erst in der 45. Minute ihren ersten Schuss aufs Tor verzeichnete. Alassane Plea traf zwar ins Netz, der Franzose stand zuvor aber klar im Abseits.
Plea hatte auch die erste Chance im zweiten Durchgang (49.), insgesamt ging das Rose-Team nun etwas zielstrebiger zur Sache. RB attackierte mit dem erst 18 Jahre alten Startelf-Debütanten Lazar Samardzic nun früher, die Folge war mehr Raum für beide Teams. Den nutzte Wolf, der nach schönem Zuspiel von Patrick Herrmann den Ball souverän im rechten Eck unterbrachte.
In der nun offenen und endlich auch spannenden Begegnung traf Plea noch das Lattenkreuz (67.). In der Schlussphase warf Leipzig noch einmal alles nach vorne.
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