Aus Sicht des Düsseldorfer Kommunikationsexperten Bodo Kirf betreibt die Deutsche Fußball-Liga (DFL) mit der Strategie, mit der sie die Politik zur Erlaubnis von Geisterpielen ab Mai bewegen will, ein gefährliches Spiel.
„Es gibt in der Krisenkommunikation einen ehernen Grundsatz: Jedwede Kommunikation muss glaubwürdig und vertrauensvoll sein. Für die DFL bedeutet ihr derzeitiges Vorgehen daher ein Vabanque-Spiel“, sagte Kirf, geschäftsführender Gesellschafter von DJM Communication, der Düsseldorfer „Rheinischen Post“ (Mittwoch).
Die DFL selbst könne derzeit gar nicht einschätzen, wie die Öffentlichkeit auf Geisterspiele als prognostizierte „neue Normalität“ reagieren werde, sagte Kirf weiter. Die DFL bemüht sich hinter den Kulissen bei der Politik um ein Beenden der Saison in Form von Geisterspielen, verzichtet diesbezüglich aber auf öffentliche Forderungen.
Dass Politiker wie die beiden Ministerpräsidenten Armin Laschet (NRW) und Markus Söder (Bayern) am Montag medial vorgeprescht waren und dem Fußball Geisterspiele ab 9. Mai in Aussicht gestellt hatten, hat Kirf überrascht. Es sei „erstaunlich, dass auch seitens der Politik ausgelotet wird, wie wichtig Fußball und weitere Themen für die Bevölkerung sind“, sagte er.