Für den kolumbianischen Nationaltrainer Nestor Lorenzo ist das Duell mit der DFB-Auswahl auch eine Begegnung mit den Geistern der Vergangenheit.
Frankfurt am Main (SID) – Für den kolumbianischen Fußball-Nationaltrainer Nestor Lorenzo ist das Duell mit der DFB-Auswahl auch eine Begegnung mit den Geistern der Vergangenheit. Der Argentinier verlor an der Seite von Diego Maradona das WM-Finale 1990 gegen die deutsche Elf (0:1), 16 Jahre später unterlag er als Co-Trainer der Albiceleste erneut gegen Deutschland, diesmal im Viertelfinale (2:4 i.E.).
„Ich glaube nicht an Rache oder so etwas“, sagte der 57-Jährige vor dem Treffen am Dienstag (20.45 Uhr/RTL) in Gelsenkirchen im Magazin „DFB aktuell“. Das Finale 1990 sei „der wichtigste Moment meiner Spielerkarriere“ gewesen. „Lange Jahre hat es mir wehgetan“, wenn er daran dachte. „Mit der Zeit aber habe ich verstanden, was für eine große Leistung es war, so ein Niveau, so ein Spiel überhaupt zu erreichen.“
Auch habe er dem heutigen DFB-Direktor Rudi Völler dessen Faller vor dem Elfmeter-Tor durch Andreas Brehme verziehen („alles okay“). An 2006, ergänzte Lorenzo, „denke ich gar nicht mehr“. Sondern vielmehr daran, Kolumbien 2026 nach der verpassten Endrunde in Katar wieder zur WM zu führen.
Lorenzo ist seit einem Jahr im Amt und noch ungeschlagen (fünf Siege, zwei Unentschieden). „Wir sind auf dem richtigen Weg“, sagte er über sein Team. Die bekanntesten Profis darin sind Abräumer Juan Cuadrado von Juventus Turin, der Frankfurter Stürmer Rafael Borre und Angreifer Luis Diaz vom FC Liverpool. Der frühere Münchner James Rodriguez ist aktuell vereinslos und nicht dabei.
Bild: Schlechte Erinnerungen an die DFB-Elf: Nestor Lorenzo (© AFP/SID/PHILIP FONG)