Für Klub-Ikone Jürgen Kohler ist Fußball-Bundesligist Borussia Dortmund „ein ganz heißer Favorit auf die Meisterschaft“.
Köln (SID) – Für Klub-Ikone Jürgen Kohler ist Fußball-Bundesligist Borussia Dortmund „ein ganz heißer Favorit auf die Meisterschaft“. Laut des Fußball-Weltmeisters von 1990 hätten sich die Schwarz-Gelben vor der Saison gut verstärkt „und einen besseren Kader als im vergangenen Jahr. Sie hatten leider das Pech, dass Sebastien Haller durch seine Krankheit fast ein halbes Jahr ausgefallen ist. Er ist aber wieder zurückgekommen, und dadurch verändern sich innerhalb des Spiels viele Situationen“, sagte der 57-Jährige im ran-Interview.
Kohler glaubt nicht unbedingt daran, dass die Westfalen wieder einen Leistungseinbruch erleiden werden: „Diese Gefahr hat auch der FC Bayern. Die Münchner sind zehnmal in Folge deutscher Meister geworden, spielen in dieser Saison aber durchwachsen. Man darf auch RB nicht vergessen, die kontinuierlich ihre Spiele gewinnen und punkten. Für den Ausgang der Meisterschaft werden sicherlich zwischen Mitte und Ende März die Weichen gestellt.“
Die derzeitige Schwächeperiode bei Abonnementmeister Bayern München kommt für den einstigen Weltklasse-Innenverteidiger nicht von ungefähr. „Die Mannschaft befindet sich im Umbruch. Die Topspieler werden alle nicht jünger. Sie haben natürlich auch ein gewisses Standing innerhalb der Mannschaft“, analysierte Kohler.
Dann sei die Situation rund um Manuel Neuer passiert. „Ob dabei in der Kommunikation alles richtig gelaufen ist, das glaube ich nicht. Das kann man feststellen und das beschäftigt eine Mannschaft natürlich. Dazu kommen Dinge wie die Auswechslung von Thomas Müller gegen Gladbach“, betonte der Ex-Münchner Kohler.
Natürlich könne man sagen, dass man den Kapitän vom Platz holen kann, aber man hätte auch Ryan Gravenberch runternehmen können: „Thomas Müller ist der verlängerte Arm auf dem Platz, und auch wenn er sich im Nachgang sauber verhält, und den Verein an erste Stelle stellt – was ihn sehr ehrt – hat er sich trotzdem geärgert. Und das wissen auch die Mitspieler.“
Verständnis hat der Ex-BVB-Star, der von den Dortmunder einst mit „Jürgen-Kohler-Fußballgott“-Sprechchören gefeiert wurde, für Bayern-Trainer Julian Nagelsmann und dessen Ausraster gegen die Unparteiischen nach dem 2:3 in Gladbach: „Julian Nagelsmann ist eigentlich ein sehr bedachter Trainer, der auch in der Wortwahl genau weiß, was er sagt. Er ist sicherlich über das Ziel hinausgeschossen, das sagt er aber ja auch selbst. Ich glaube, man muss es Trainern, Spielern und Funktionären aber auch zugestehen, weil sie natürlich unter enormen Druck stehen.“