Leipzig (SID) – RB Leipzig hat auch den zweiten Matchball zur sicheren Champions-League-Qualifikation vergeben, kann aber trotzdem für die Königsklasse planen. Die Sachsen um Star-Stürmer Timo Werner, dessen Wechsel zum FC Chelsea zwei Tage vorher offiziell geworden war, verloren am vorletzten Spieltag gegen Borussia Dortmund mit 0:2 (0:1). Weil die Konkurrenz das Versäumnis jedoch nicht nutzte, bleibt Leipzig eine Nervenschlacht zum Saisonfinale erspart.
BVB-Torjäger Erling Haaland (30./90.+3) erzielte am Samstag sein Saisontore 12 und 13 im 14. Einsatz und sicherte seiner Mannschaft somit die Vize-Meisterschaft hinter Rekordmeister Bayern München. Leipzig steht weiter mit 63 Punkten auf Rang drei und kann nur noch theoretisch auf den Europa-League-Rang fünf zurückfallen.
Die Dortmunder, die unter der Woche beim 0:2 gegen den FSV Mainz 05 ein desolates Bild abgegeben hatten, gelobten anschließend Besserung – und zeigten den Willen dazu in der Anfangsphase. Dynamisch suchten sie immer wieder die Lücken in der Leipziger Abwehr, die auf schnelle Ballgewinne aus war. Sie hätten dabei in Führung gehen müssen.
Haaland (15./16.) erschien zweimal kurz nacheinander frei vor RB-Keeper Peter Gulacsi, der jeweils in höchster Not rettete. Der Gastgeber, der das vorzeitige Champions-League-Ticket schon am Mittwoch gegen Fortuna Düsseldorf (2:2) verpasst hatte, versuchte, in die Passwege der flink aufspielenden Gäste zu kommen. Meist waren die Hausherren in der Anfangsphase aber zu langsam. In der Defensive enorm beschäftigt, kamen die Leipziger selten vor das gegnerische Tor.
Dortmund dagegen fand immer wieder die Schnittstellen in der Tiefe. Wie zum Beispiel, als Thorgan Hazard (24.) nach Steilpass wieder aus vollem Lauf wieder Gulacsi scheiterte. Symbolisch für die erste Hälfte stand die BVB-Führung durch Haaland, bei der sich das Team von Trainer Lucien Favre über mehrere Stationen durch die RB-Reihen kombinierte, bis Giovanni Reyna im Strafraum auf den Norweger ablegte. Der musste nur noch einschieben. Für die Leipziger ging dies viel zu schnell.
RB-Trainer Julian Nagelsmann, der am Rand immer wieder unzufrieden korrigierte, sah erst nach 40 Minuten eine aussichtsreiche Chance seiner Mannschaft. Nach gutem RB-Umschaltspiel parierte BVB-Schlussmann Roman Bürki jedoch Schüsse von Kevin Kampl und Timo Werner. Für letzteren, der nach dem Bekanntwerden seines 53 Millionen Euro schweren Abgangs nach London sein vorletztes Spiel für die Leipziger machte, war es in Durchgang eins kein leichtes Spiel gewesen. Zu selten kam er in eine gute Abschlussposition.
Zu Beginn des zweiten Durchgangs hatte der BVB sofort die Chance auf das zweite Tor. Startelf-Debütant Mateu Morey (47.) grätschte eine Haaland-Vorlage aber knapp neben das Tor, wenig später traf Haaland (52.) selbst nur die Latte. Erst als sich die Borussen in ihren Sturmläufen etwas zurücknahmen, entwickelte Leipzig mehr Zwang in der Offensivbewegung. Dennoch produzierte RB bis dato viel zu wenige Torchancen.