Christian Keller vom Bundesligisten 1. FC Köln hat Kritik an der mangelhaften Transparenz bei Entscheidungsfeldern der Deutschen Fußball Liga geübt.
Frankfurt am Main (SID) – Geschäftsführer Christian Keller vom Bundesligisten 1. FC Köln hat deutliche Kritik an der mangelhaften Transparenz bei wichtigen Entscheidungsfeldern der Deutschen Fußball Liga (DFL) geübt, Zweifel an der Ausrichtung der Liga geäußert und eine gerechtere Verteilung der Gelder gefordert.
„Wo wollen wir hin mit dem deutschen Fußball und der Bundesliga? Was ist unser Ziel als Verbund der 36 Klubs?“, fragte Keller in der FAZ: „Wenn wir sagen, dass wir als DFL einfach auf allen Ebenen Einnahmen maximieren wollen, dann wäre das auch eine Antwort. Das halte ich aber nicht für sinnvoll, denn es wird immer reichere Klubs und größere Ligen geben.“
Keller vermisst eine klare Strategie. „Wenn wir wüssten, was wir wollen, wäre zum Beispiel klar, ob wir wirklich immer höhere Medienerlöse brauchen“, sagte der Funktionär: „Im Moment folgt die DFL aber der Monstranz der internationalen Wettbewerbsfähigkeit einiger Topklubs. Aber soll die internationale Wettbewerbsfähigkeit wirklich das oberste Ziel der 36 Klubs sein, von denen die meisten ja fast nie oder gar nie europäisch spielen?“
Für Keller ist der Verteilerschlüssel der Medienerlöse, der sich in erster Linie an den Erfolgen orientiert, der „falsche“ Ansatz. „Wenn wir mehr Aufmerksamkeit wollen, brauchen wir einen gerechteren Wettbewerb. Es ist wissenschaftlich belegt, dass ein Wettbewerb umso attraktiver wird, je ausgeglichener er ist“, äußerte der Manager: „Ich würde daher zum Beispiel für eine solidarischere Verteilung des TV-Geldes plädieren und die berühmte Schere deutlich zurückführen.“
Allerdings kann die Liga nur bedingt für eine gerechtere Verteilung sorgen, da die Topklubs einen Großteil ihrer Einnahmen durch die Ausschüttungen der Europäischen Fußball-Union (UEFA) generieren.
Bild: Christian Keller vom 1.FC Köln kritisiert die DFL scharf (© FIRO/FIRO/SID/)