Doha (SID) – „Beckham“ sitzt bei den „Red Devils“ nur auf der Bank. Was wie eine Meldung aus einer anderen Fußball-Zeit klingt, ist beim Al Ahly SC Gegenwart. Ahmed Ramadan Mohamed, genannt „Beckham“, sah das 1:0 (1:0) des afrikanischen Champions-League-Siegers gegen den Al-Duhail SC bei der Klub-WM nur als Einwechselspieler. Der Rechtsverteidiger hofft nun auf einen Einsatz am Montag (20.00 Uhr/DAZN), wenn der ägyptische Rekordmeister (41 Titel) im Halbfinale den FC Bayern fordert.
Das Duell mit den Münchner Stars ist für Al Ahly etwas Besonderes. „Das wird wunderbar“, sagt Kapitän Mohamed Elshenawy, „wir dürfen gegen das beste Team Europas antreten, davon träumt jeder Spieler“.
Die Klub-WM habe für Al Ahly einen „viel, viel höheren Stellenwert“ als das in Europa der Fall ist, sagt Rainer Zobel. Der 72-Jährige gewann mit den Bayern dreimal den Europacup der Landesmeister – und als Trainer der Ägypter dreimal den Titel. In Erinnerung blieb ihm die „Begeisterung und Leidenschaft“ der Fans bei Afrikas „Klub des Jahrhunderts“, wie er im Klubmagazin 51 sagt.
„Ich war mit dem FC Bayern als Spieler auf dem Rathausbalkon, aber das ist kein Vergleich zu dem, was in Kairo nach Titelgewinnen los ist“, meint Zobel. Selbst zu einem Spiel im Bürgerkriegsland Burundi seien 30.000 Leute ins Stadion gekommen.
Vor Zobel trainierten schon Kalli Feldkamp und Reiner Hollmann den Klub, ihm folgte Hans-Jürgen „Dixie“ Dörner. Im Erfolgsfall werde man von den Anhängern „auf Händen getragen“, sagte der einstige Nürnberger Rene Weiler, der im Herbst vor Corona aus Kairo flüchtete, „das kann aber sehr schnell kippen“. Vor allem nach Niederlagen im Derby gegen Zamalek. Der Erzrivale wurde im Finale um die afrikanische Fußball-Krone 2:1 bezwungen, es war der neunte Kontinental-Titel für den Rekordgewinner.
Fotos: SID
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