Köln (SID) – Teammanager Jürgen Klopp vom noch amtierenden englischen Fußballmeister FC Liverpool war „nicht überrascht“ von den massiven Fan-Protesten, die am vergangenen Sonntag zur Absage des Liga-Gastspiels der Reds bei Manchester United geführt hatten. „Ich bin ein absoluter Anhänger der Demokratie. Das heißt, ich bin froh, dass die Leute ihre Meinung äußern wollen, das ist völlig in Ordnung“, sagte Klopp bei der Pressekonferenz am Freitag.
Allerdings habe er bereits „vor ein paar Wochen, als die Proteste (gegen die Super League, d.Red.) begannen, gesagt, dass wir auch aufpassen müssen, dass niemand verletzt wird. Ich habe gehört, dass einige Polizisten verletzt wurden, so etwas sollte nicht passieren. Auch Türen sollten nicht aufgebrochen werden.“ Seine Meinung zu äußern, sei „völlig in Ordnung, solange es friedlich ist und soweit ich weiß, war es nicht völlig friedlich“, erklärte der 53-Jährige.
Vor dem Spiel hatten bis zu 10.000 United-Fans gegen die Besitzerfamilie um Klubchef Joel Glazer und deren jüngste Super-League-Pläne protestiert. Eine Minderheit verschaffte sich Zugang ins Stadioninnere, einige bewarfen Polizisten mit Flaschen und Absperrgittern, andere hinderten am Mannschaftshotel den Teambus an der Fahrt zum Stadion.
Joel Glazer veröffentlichte am Freitag auf der United-Homepage einen offenen Brief, in dem er versprach, die Diskussionen über den Besitz von Anteilen an Manchester United durch die Fans zu beschleunigen. „Als einer der wenigen europäischen Fußballvereine, die an der Börse notiert sind, glauben wir an das Prinzip, dass Fans Anteile am Klub besitzen“, schrieb Glazer: „Wir haben uns bereits mit dem Manchester United Supporters‘ Trust über die Beteiligung von Fans an Aktien unterhalten und wollen diese Gespräche fortsetzen und beschleunigen, zusammen mit Maßnahmen zur Verbesserung der damit verbundenen Fanberatung.“
Er erkenne auch an, „wie wichtig es ist, dass die Interessen der Fans und des Fußballs in wichtige Entscheidungsprozesse auf allen Ebenen des Vereins eingebettet sind, und wir sind offen für konstruktive Diskussionen darüber, wie dieses Prinzip gestärkt werden kann.“
Text und Fotos: SID
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