Karlsruhe (SID) – Schlechte Karten für die deutsche Nationalmannschaft vor dem Achtelfinal-Klassiker am kommenden Dienstag (18.00 Uhr/ARD und MagentaTV) im Wembley-Stadion gegen England: Die Three Lions sind laut einer Analyse des Karlsruher Instituts für Technologie (KIT) der Topfavorit auf den EM-Triumph am 11. Juli wiederum im Londoner Fußball-Tempel.
Endspielgegner des Fußball-Mutterlandes könnte Weltmeister Frankreich sein. Diese Prognose stellte Alexandros Stamatakis, Professor für High Performance Computing am KIT und Forschungsgruppenleiter am Heidelberger Institut für Theoretische Studien (HITS).
„Die Berechnung von Turniersiegern ähnelt den Algorithmen zur Rekonstruktion von evolutionären Beziehungen zwischen verschiedenen Arten in der Phylogenetik“, betonte der Informatiker: „Daher lassen sich Turnierverläufe mit ähnlichen Methoden wie Stammbäume berechnen.“
Die Phylogenetik beschäftigt sich mit der Erforschung von Abstammungen bei Lebewesen. Gemeinsam mit Ben Bettisworth, seinem Doktoranden am HITS, hat Stamatakis das neue Software-Tool „Phylourny“ entwickelt, um den Verlauf der K.-o.-Phase von Turnieren zu prognostizieren, und seine Funktion anhand der EURO 2020 demonstriert.
„Wir haben dazu einen Algorithmus aus der Bioinformatik angepasst“, meinte Bettisworth. Der Ansatz habe sich dadurch ausgezeichnet, „dass wir viele mögliche Turnierverläufe nicht mehr langwierig und mit gewissen Abweichungen von den exakten Werten simulieren müssen, sondern den Turnierverlauf effizient und exakt berechnen können – immer bei gegebenen Gewinnwahrscheinlichkeiten“.
Text und Fotos: SID
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