Frankfurt/Main (SID) – DFB-Präsident Fritz Keller will Solidaritätsgesten und Protestaktionen der Spieler auch in der kommenden Spielzeit zulassen. „Der Sport darf nicht zu einer politischen Arena werden. Das ist klar“, sagte der 63-Jährige der FAZ: „Aber wir müssen die Popularität des Fußballs nutzen, um künftigen Generationen Vorbild zu sein. Wir müssen die Heldinnen und Helden des Fußballs unterstützen, die sich für unsere Werte engagieren und ihnen auch in den Stadien einen Rahmen geben.“
Der Kontrollausschuss des Deutschen Fußball-Bundes (DFB) hatte nach dem Fall George Floyd bereits im Endspurt der vergangenen Spielzeit Sanktionen für solche Gesten ausgesetzt. Keller will dabei allerdings unterscheiden, ob sich die Proteste gegen Personen und Parteien richten oder ob es um Werte wie Vielfalt oder Anti-Rassismus geht, die verteidigt werden sollen.
„Die Regeln müssen klar sein“, betonte der Spitzenfunktionär: „Wo ist der Raum, in dem sich Sportler politisch artikulieren dürfen? Es kann nicht sein, dass der Sport, dessen wichtigste Aufgabe es ist, Menschen zusammenzubringen, politisch missbraucht wird. Diese Grenze müssen wir finden. Das ist, zugegeben, sehr schwierig. Es wird hier keine Patentlösungen geben.“
Bezüglich der AfD erklärte Keller, dass der Verband „kein Recht“ habe, „ein AfD-Mitglied auszuschließen“. Vielmehr will der DFB auch diese Leute „abholen, weil wir sehen, dass Ausgrenzung sie doch nur noch größer macht“, sagte Keller: „Wir kriegen den ein oder anderen zurück in die Mitte, wenn wir sie nicht ausgrenzen.“
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