Carl Zeiss Jena wird nach der Entscheidung zum Restart der 3. Fußball-Liga keine weiteren Rechtsmittel bemühen. Dies teilte Geschäftsführer Chris Förster am Dienstag in einer Videokonferenz mit. „Wir werden es jetzt dabei beruhen lassen und den Kampf auf dem Rasen austragen“, sagte Förster. Der Bundestag des Deutschen Fußball-Bundes (DFB) hatte am Montag mit einer Mehrheit von knapp 95 Prozent der Delegierten die Fortsetzung der 3. Liga ab dem kommenden Wochenende beschlossen.
Förster zeigte sich vom überwältigenden Ergebnis ernüchtert: „Das letzte Mal, dass ich solche Voten erlebt habe, war in Kuba oder als kleiner Junge in der DDR in der Volkskammer.“ Starke Mehrheiten seien für einen Verband wie den DFB zwar gut, aber man könne dennoch bei Themen wie Spielansetzungen innerhalb von 72 Stunden durchaus unterschiedlicher Meinung sein, so Förster. Insgesamt bilanzierte er: „Fairness“, so Förster, „kann man nicht einklagen. Entweder man lebt sie oder man lebt sie nicht. Und wir glauben zumindest, dass sie in dieser Saison nicht gelebt wird.“
Jena hatte sich für einen Saisonabbruch ausgesprochen, da der Klub aufgrund der Corona-Auflagen des Freistaates Thüringen bis 5. Juni weder am Vereinsstandort trainieren noch Heimspiele absolvieren kann. In Vorbereitung auf den Restart befindet sich Carl Zeiss derzeit im Trainingslager in Leipzig. Wo Jena sein für kommenden Sonntag (17.00 Uhr/MagentaSport) angesetztes Heimspiel gegen den Chemnitzer FC austragen wird, ist indessen weiter unklar.
Laut Förster habe Jena Spielstätten in Meppen, Duisburg, Münster, Köln, Essen und Offenbach angefragt und überall Absagen erhalten. Nun sieht der Tabellenletzte den Verband in der Pflicht. „Jetzt ist es am DFB, uns eine Spielstätte mitzuteilen und es läuft vieles auf Würzburg hinaus, aber ein finales Go habe ich da auch noch nicht“, so Förster.
SID