Frankfurt am Main (SID) – Im Streit um die Einführung einer Super League erhält die Europäische Fußball-Union (UEFA) immer mehr Unterstützung aus der Politik. Wie Italiens Sport-Staatssekretärin Valentina Vezzali am Samstag mitteilte, habe die Regierung in Rom beschlossen, sich dem Verfahren vor dem Europäischen Gerichtshof (EuGH) anzuschließen. Die Entscheidung sei nach Gesprächen mit dem italienischen Fußballverband FIGC getroffen worden.
Die Regierung unterstütze nachdrücklich die Positionen der italienischen und europäischen Fußballbehörden zur Wahrung nationaler Bewerbe, der meritokratischen Werte und sozialen Funktion des Sports, hieß es. In dieser Woche hatte sich bereits die spanische Regierung in einem Schreiben an den EuGH offiziell gegen das von Real Madrid, Juventus Turin und vom FC Barcelona weiterhin vorangetriebene Milliardenprojekt ausgesprochen.
Ein Richter aus Madrid hatte im Mai in Sachen Super League den Europäischen Gerichtshof angerufen. Dieser solle klären, ob der Weltverband FIFA und die UEFA Monopolstellungen bei der Organisation von Wettkämpfen internationaler Klubs ausüben, die gegen EU-Recht verstießen. Vor dem EuGH könnte es in der ersten Hälfte kommenden Jahres eine öffentliche Anhörung geben, bis zu einem Urteil könnte es danach noch mehrere Monate dauern.
Zwölf europäische Topklubs hatten in der Nacht zum 19. April mit der Gründung einer Super League den europäischen Fußball geschockt. Dieses Projekt wäre in direkte Konkurrenz zur Champions League der UEFA getreten, die wie auch der Weltverband FIFA und etliche nationale Ligen und Verbände diese Pläne scharf kritisierte. Der erste Anlauf scheiterte jedoch am heftigen Widerstand vor allem der UEFA und Fans in zahlreichen europäischen Ländern.
Text und Fotos: SID
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