Der geplante Investoren-Deal in der Fußball-Bundesliga ist geplatzt, wie das Präsidium der Deutschen Fußball Liga (DFL) bei seiner außerordentlichen Sitzung in Frankfurt/Main am Mittwoch beschlossen hat.
Die Fanszene hatte massiv gegen die Pläne protestiert und nur noch CVC war als potenzieller Geldgeber zum Einstieg bereit. Obwohl es eine große Mehrheit für die unternehmerische Notwendigkeit der strategischen Partnerschaft gibt, steht der deutsche Profifußball inmitten einer Zerreißprobe. Die Tragfähigkeit eines erfolgreichen Vertragsabschlusses im Sinne der Finanzierung der 36 Klubs kann in Anbetracht der Umstände im Ligaverband mit seinen 36 Mitgliedsklubs nicht mehr sichergestellt werden.
Die 36 Profiklubs der Fußball-Bundesliga und der 2. Liga hatten sich im Dezember zunächst für den Einstieg eines Investors entschieden. Die dafür notwendige Zwei-Drittel-Mehrheit wurde bei der Abstimmung gerade so erreicht. Eine Nein-Stimme oder eine Enthaltung mehr hätten damals dafür gesorgt, dass der von der DFL geplante Deal über rund eine Milliarde Euro wie schon beim ersten Anlauf im Mai geplatzt wäre. Danach entbrannte ein Streit um das Abstimmungsverhalten von Martin Kind, Klubchef von Hannover 96.
Die aktuellen Entwicklungen haben dazu geführt, dass eine erfolgreiche Fortführung des Prozesses nicht mehr möglich scheint. Die Zerreißprobe innerhalb des Ligaverbands zwischen den Klubs und teilweise auch innerhalb der Klubs zwischen Profis, Trainern, Klubverantwortlichen, Aufsichtsgremien, Mitgliederversammlungen und Fangemeinschaften führt zu großen Auseinandersetzungen, die mit zunehmender Vehemenz den Spielbetrieb, konkrete Spielverläufe und damit die Integrität des Wettbewerbs gefährden.
SID