Frankfurt/Main (SID) – Die Regelhüter des International Football Association Board (IFAB) wollen den Forderungen nach einer Änderung der Handspielregel nachkommen. „Der bisherige Text engt zu sehr ein. Es soll mehr nach dem Geist der Regel gepfiffen werden, nicht so sehr nach den Buchstaben“, kündigte IFAB-Geschäftsführer Lukas Brud im kicker an.
Am Mittwoch tritt der Vorstand des IFAB mit Experten wie Trainer Arsene Wenger oder den Ex-Schiedsrichtern Pierluigi Collina und David Elleray zusammen, um über Anpassungen zu diskutieren.
Die Beratungen mit dem Expertengremium dienen der Vorbereitung der regelkonstituierenden Sitzung von IFAB und FIFA am 6. März 2021. Unter anderem hatte UEFA-Präsident Aleksandar Ceferin zuletzt in einem öffentlich gewordenen Brief an die FIFA eine erneute Änderung der Handspielregel gefordert.
Zentrales Kriterium bei der Beurteilung eines Handspiels soll wieder der Faktor „Absicht oder nicht“ werden. Abgespreizte oder erhobene Arme sollen nicht mehr automatisch ahndenswert sein. Vielmehr soll der Schiedsrichter wieder einen gewissen Spielraum bekommen, um zu beurteilen, ob die Bewegung als natürlich einzustufen ist.
Neben der Handspielregel steht auch das Verhalten bei Kopfverletzungen auf der Agenda der Regelhüter. Liegt bei einem Spieler der Verdacht einer Gehirnerschütterung vor, soll künftig ein zusätzlicher Wechsel möglich sein. So soll die Hemmschwelle sinken, Spieler bei entsprechendem Verdacht gleich aus dem Spiel zu nehmen. Damit diese Regelung nicht aus taktischen Gründen ausgenutzt wird, soll auch der Gegner in diesem Fall einen zusätzlichen Joker bringen dürfen.
Zudem will das IFAB Technologien prüfen, um die kalibrierten Linien bei Abseitsentscheidungen künftig per Computer statt per Hand vom Video-Assistenten ziehen zu lassen.
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