Hamburg (SID) – Horst Hrubesch vermisst einen echten Mittelstürmer in der deutschen Fußball-Nationalmannschaft. „Es ist wichtig, dass man beide Alternativen hat. Man benötigt auch mal die Brechstange“, sagte Hrubesch im Interview mit den Zeitungen der Funke Mediengruppe.
Zu seiner Zeit sei es normal gewesen, „dass verschiedene Typen im Angriff gespielt haben“, meinte der Europameister von 1980: „Und die Kombination Frank Mill und Horst Hrubesch war nicht so schlecht. Oder Hrubesch und Manni Burgsmüller. Genauso begeisterten Dieter Hoeneß und Kalle Rummenigge.“
Das Problem beginnt für das einstige Kopfballungeheuer in den Klubs. „Viele Vereine haben das Augenmerk eher auf kleine, flinke Spieler gelegt. Und für Pressing und schnelles Umschaltspiel benötigt ein Trainer schnelle Profis, deswegen kommen große Stürmer etwas zu kurz“, sagte Hrubesch.
Bundestrainer Hansi Flick nahm das Fehlen eines echten Mittelstürmers in der Nationalmannschaft zuletzt gelassen, fordert aber Veränderungen. Es sei „die gemeinsame Aufgabe des gesamten deutschen Fußballs und seiner Talentförderung, dass wir uns dieses Themas annehmen“, sagte Flick im SID-Interview.
Aktuell sieht der 56-Jährige darin aber kein großes Problem. „Was ist der typische Mittelstürmer? In Deutschland war es immer Horst Hrubesch. War Gerd Müller der typische Mittelstürmer? Er war Torjäger. Das ist für mich entscheidend“, sagte Flick und ergänzte: „Wenn man die Bilanz von Timo Werner in den letzten Jahren sieht, ist die schon gut. Auch Karim Adeyemi weiß in der Box, wie man Tore erzielt. Mit Serge Gnabry, Thomas Müller, Leroy Sane, Marco Reus und Jamal Musiala haben wir in der Offensive genug Spieler, die Tore erzielen können.“
Text und Fotos: SID
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