Martin Hinteregger hat seinen Arbeitgeber Eintracht Frankfurt trotz Vertrags bis zum Sommer 2024 gebeten, ihn vorzeitig von den Verpflichtungen seines Kontrakts zu entbinden, um seine aktive Profikarriere zu beenden.
Aus diesem Grund hat FanQ die Fußballfans in Deutschland befragt, wie überrascht sie von der Entscheidung des 29-Jährigen sind und ob sie diese nachvollziehen können.
Hinteregger: „Die Siege haben sich nicht mehr so gut angefühlt, dafür tat jede Niederlage doppelt so weh“
Der Innenverteidiger erklärte, dass er sich bereits im vergangenen Herbst Gedanken über ein Karriereende gemacht habe. „Ich habe mich sportlich in einer schwierigen Phase befunden: Meine Leistungen waren schwankend. Die Siege haben sich nicht mehr so gut angefühlt, dafür tat jede Niederlage doppelt so weh“, so der Abwehrspieler. Zudem erläuterte er, dass er den Europa-League-Sieg mit der Eintracht so ausgiebig genossen habe, weil er zu diesem Zeitpunkt bereits wusste, dass es seine „letzte große Siegesfeier mit den fantastischen Fans in dieser Stadt sein würde“. Zudem sprach der 29-Jährige seinen Teamkollegen, dem Trainerteam, allen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern des Vereins sowie insbesondere den SGE-Anhängern seinen Dank aus.
Der Österreicher stand zuletzt öffentlich in der Kritik, weil er seinen „Hinti-Cup“, ein Fußballturnier für seine Anhänger, in Kooperation mit dem bekannten Rechtsextremen Heinrich Sickl organisierte. Im Hinblick auf die Ereignisse der letzten Wochen entschuldigte sich der Innenverteidiger dafür, dass „emotionale, vielleicht unbedachte Worte von mir […] zu Irritationen geführt“ hätten. Darüber hinaus gestand er ein, sich der Tragweite der Thematik nicht bewusst gewesen zu sein und wies jegliche rechten Anschauungen von sich.
„Rechtes, intolerantes und menschenverachtendes Gedankengut verurteile ich aufs Schärfste. Wer mich kennt, weiß das“, sagte der Frankfurter Publikumsliebling dazu. Dennoch glauben 85,57 % der deutschen Fußballfans laut einer Umfrage von FanQ, dass das Karriereende Hintereggers etwas mit der öffentlichen Kritik bezüglich des Turniers zu tun habe. Nur jeder Zehnte (9,28 %) denkt, dass dieses Thema bei der Entscheidung der Identifikationsfigur keine Rolle gespielt hat.
SGE-Sportvorstand Markus Krösche betont, dass die Entscheidung des Defensivspezialisten unerwartet gekommen sei. Dennoch war es für die Verantwortlichen keine Frage, „diesem sportlich schmerzlichen, aber menschlich nachvollziehbaren Wunsch zu entsprechen. […] Nicht zuletzt aufgrund seiner aufrichtigen Entschuldigung für sein Verhalten in den zurückliegenden Tagen und Wochen und seiner deutlichen und glaubhaften Distanzierung von rechtem Gedankengut bleibt er in Frankfurt als verdienter Spieler und Europapokalsieger immer willkommen.“
Der Abwehrspieler zieht sich damit nach dreieinhalb Jahren mit 138 Pflichtspielen (14 Tore, sechs Vorlagen) für die Hessen mit sofortiger Wirkung aus dem Profifußball zurück. Die Entscheidung des Österreichers kam für viele Anhänger ziemlich überraschend. In einer entsprechenden FanQ-Umfrage vergaben sie hierfür beispielsweise durchschnittlich 4,11 von fünf möglichen Sternen.
Die Reaktionen auf Hintereggers Rücktritt sind unterschiedlich. So halten 38,30 % der Teilnehmer einer weiteren Befragung von FanQ die Entscheidung des 29- Jährigen für richtig, wohingegen 44,68 % die Meinung vertreten, dass der Fanliebling mit seinem Rückzug aus dem aktiven Profibusiness einen Fehler macht. Angesprochen auf das Karriereende des Europa-League-Helden vergeben die Anhänger dementsprechend 2,44 von fünf möglichen Sternen, sodass auch hier keine klare Tendenz abzuleiten ist. In einem Fall sind sich die Fußballfans jedoch einig: 86,99 % der Befragten sind der Ansicht, dass die Eintracht nun einen neuen Innenverteidiger braucht, nur 6,50 % sehen das anders.
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