Berlin (SID) – Hertha BSC hat den freien Fall in der Fußball-Bundesliga gestoppt. Die Mannschaft von Trainer Bruno Labbadia holte zu Hause in einem lange Zeit zähen Spiel gegen den VfL Wolfsburg ein 1:1 (1:1) und sicherte sich nach zuvor vier Niederlagen in Folge zumindest einen Zähler. In der Tabelle kletterten die Hauptstädter mit vier Punkten auf Rang 14.
Matheus Cunha (6.) hatte die Hausherren in der ausgeglichenen Partie in Führung gebracht, Ridle Baku (20.) traf für die Gäste. Die in der laufenden Saison noch unbesiegten Wolfsburger holten ihr fünftes Remis und rückten in der Liga mit acht Punkten auf Rang zehn vor.
Herthas Trainer Labbadia vertraute gegen seinen Ex-Klub, den er von 2018 bis 2019 betreute und vom Abstiegskampf in den Europapokal geführt hatte, exakt der Mannschaft, die in der Vorwoche bei RB Leipzig (1:2) startete. Und wieder gingen die Berliner früh in Führung. Cunha (6.) traf mit etwas Glück im Fallen von der Strafraumlinie flach ins lange Eck. Gegenspieler Xaver Schlager hatte dem Brasilianer zu viel Raum gelassen.
Doch die Wolfsburger zeigten sich nicht sonderlich geschockt, blieben gefährlich und drangen erstaunlich oft ohne große Gegenwehr in den Strafraum der Berliner ein. Wolfsburgs gebürtiger Berliner Maximilian Philipp legte zurück auf Ridle Baku, und der ehemalige Mainzer glich nach schöner Einzelleistung zum 1:1 aus.
Hertha wirkte im Spiel nach vorne etwas schwerfällig, war aber zumindest bei Standardsituation gefährlich. Immer wieder rückten die Innenverteidiger mit auf. So auch nach knapp einer halben Stunde, als Wout Weghorst und Baku Herthas Innenverteidiger Omar Alderete im Strafraum attackierten. Schiedsrichter Martin Petersen (Stuttgart) entschied zunächst auf Strafstoß, nahm seine Entscheidung aber nach Videoansicht richtigerweise zurück.
Nach dem Wechsel ging es weiter munter hin und her, beide Mannschaften lauerten auf die Führung. In der 53. Minute hatte Dodi Lukebakio die große Chance zur Führung, als er nach einem Flankenwechsel von Jhon Cordoba frei vor Wolfsburgs Keeper Koen Casteels auftauchte. Doch der Schlussmann war mit einem tollen Reflex zur Stelle.
Kurz danach ermöglichte Labbadia Neuzugang Matteo Guendouzi das mit großer Spannung erwartete Liga-Debüt. Der Leihspieler des FC Arsenal mit der wilden Haarmähne, der sich zuletzt wegen einer Corona-Infektion elf Tage in Quarantäne befand, kam für seinen französischen Landsmann Lucas Tousart und sollte im zentralen Mittelfeld für Ordnung sorgen.
Hertha blieb optisch die etwas stärkere Mannschaft, richtig gefährlich wurden die Berliner allerdings zu selten. Nach Vorarbeit von Cunha stand auch Cordoba (73.) frei vor dem Wolfsburger Tor, doch erneut war der starke Casteels zur Stelle.
Fotos: SID