Frankfurt am Main (SID) – Hertha BSC hat sich nach turbulenten Wochen etwas Ruhe verschafft. Im wegweisenden Duell bei Eintracht Frankfurt setzte sich die Mannschaft von Trainer Pal Dardai verdient mit 2:1 (1:0) durch und zog dank einer deutlich verbesserten Leistung in der Tabelle an den Hessen vorbei.
Marco Richter (7.) und der eingewechselte Jurgen Ekkelenkamp (63.) sorgten für den dritten Saisonsieg und stärkten damit auch Dardais Position, der nach zuletzt mehreren dürftigen Auftritten wieder fester im Sattel sitzt.
Die Eintracht verpasste es, den Überraschungssieg bei Bayern München (2:1) zu veredeln, Goncalo Paciencia (78., Foulelfmeter) konnte nur noch verkürzen. Für das Team von Oliver Glasner war es die erste Heimniederlage seit Juni 2020.
Bei der Hertha hatte jüngst der Abgang von Klub-Boss Carsten Schmidt aus persönlichen Gründen eine weitere Baustelle aufgemacht. Dardai versuchte dennoch, den Fokus auf die angespannte sportliche Situation zu richten und nahm fünf Veränderungen in der Startelf vor. Kevin-Prince Boateng, 2018 DFB-Pokalsieger mit Frankfurt, musste bei seiner Rückkehr auf die Bank.
Ein besonderes Spiel war es auch für Herthas Sport-Geschäftsführer Fredi Bobic. Nach dem unrühmlichen Abschied kehrte er nach Frankfurt zurück und sah dort zu Beginn eine Partie, in der die Berliner deutlich mutiger als zuletzt agierten. Mit der ersten Chance belohnte Richter die Hertha per Kopf für den beherzten Start.
Im Anschluss blieben die Gäste vor 32.000 Zuschauern das bessere Team, zeigten sich bissig in den Zweikämpfen, verpassten aber mehrmals eine höhere Führung. Krzysztof Piatek (18.) scheiterte am starken SGE-Torhüter Kevin Trapp, Santiago Ascacibar (37.) schob den Ball knapp vorbei.
Die Eintracht kam einzig durch Sam Lammers (25.) und Kristijan Jakic (28.) in einer kurzen guten Phase gefährlich vor das Tor. Von der starken Leistung vor zwei Wochen in München war kaum etwas zu sehen, defensiv leisteten sich die Hessen erschreckend viele Fehler.
Glasner reagierte auf die schwache erste Halbzeit und brachte unter anderem Daichi Kamada, der die Offensive umgehend belebte. Mit deutlich mehr Schwung drückten die Frankfurter auf den Ausgleich, Djibril Sow (52.) und Evan Ndicka (60.) ließen beste Chancen aber liegen.
Die Hertha hielt angeführt vom starken Suat Serdar weiter engagiert dagegen – und blieb bei den wenigen Kontern gefährlich. In die Drangphase der Glasner-Elf hinein baute Ekkelenkamp mit seinem ersten Ballkontakt die Führung aus. Nach Paciencias Anschluss wurde es in der Schlussphase noch einmal turbulent. Marvin Plattenhardt scheiterte mit einem Freistoß am gut reagierenden Trapp (86.).
Text und Fotos: SID
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