Hertha BSC gibt seinem Torhüter Marius Gersbeck, der sich zuletzt wegen einer körperlichen Auseinandersetzung im Trainingslager vor Gericht verantworten musste, eine zweite Chance.
Dies bestätigte der Fußball-Zweitligist am Montag, knüpfte diese Entscheidung jedoch an „strenge Verhaltensregeln in Öffentlichkeit und Privatleben“. Zudem werde Gersbeck „hart sanktioniert“.
Laut Hertha-Geschäftsführer Thomas E. Herrich sei die Entscheidung pro Gersbeck nach Rücksprache mit den Gremien des Vereins erfolgt. „Seine Suspendierung wird aufgehoben, er erhält vom Verein jedoch eine Abmahnung und eine empfindliche Geldstrafe. In absehbarer Zeit wird Marius aber wieder unter Auflagen am Trainingsbetrieb der Lizenzspielermannschaft teilnehmen“, sagte Herrich: „Darüber hinaus hat sich Marius dazu verpflichtet, sich fortan sozial zu engagieren, um seine Erfahrungen aus dieser Verfehlung weiterzugeben.“
Gersbeck betonte erneut, dass er sein Verhalten aufrichtig bereue. „Ich bin kein schlechter Mensch und vor allem bin ich nicht der unreflektierte Prügel-Torwart, der sich nicht um sein Umfeld und seine Mitmenschen sorgt“, sagte der 28-Jährige: „Mein Blick geht nun aber auch nach vorne und ich bin dankbar und demütig zugleich, dass ich ins Mannschaftstraining als Herthaner zurückkehren darf.“
Am vergangenen Donnerstag hatte das Landgericht Salzburg entschieden, das Verfahren gegen Gersbeck unter der Voraussetzung der Zahlung einer Geldstrafe von 40.000 Euro einzustellen. Die zuständige Staatsanwaltschaft hatte den Schlussmann wegen schwerer Körperverletzung angeklagt.
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Gersbeck war zur Last gelegt worden, am 16. Juli im Trainingslager in Zell am See/Österreich einer anderen Person Faustschläge und Tritte verpasst und damit eine Orbitabodenfraktur, eine Kieferhöhlenwandfraktur sowie ein Lidhämatom herbeigeführt zu haben. Mit dem Opfer hatte sich Gersbeck bereits zuvor außergerichtlich geeinigt.
Welche Rolle Gersbeck im Team von Trainer Pal Dardai künftig einnehmen wird, ist noch offen. Herthas Sportdirektor Benjamin Weber betonte, die Torhüter Tjark Ernst und Robert Kwasigroch hätten sich „bereits in der 2. Bundesliga bewährt“ und „großartige Leistungen gezeigt“. Er sei dennoch überzeugt, dass die „Erfahrung und die Unterstützung eines zweitligaerprobten Keepers in dieser Liga bei der sportlichen Weiterentwicklung enorm helfen“ werde, sagte Weber.
SID