Hertha BSC-Investor Lars Windhorst hat die Klubführung des Vereins kritisiert und zugegeben, sein Investment im Nachhinein zu bereuen. „Bislang hat mir das Investment bei Hertha abgesehen von positiven Erfahrungen mit vielen Mitgliedern nur Nachteile gebracht“, wird der 45-Jährige in einem Bericht des Wirtschaftsmagazins “Capital“ zitiert.
Seit Sommer 2019 hat der Unternehmer nach eigener Aussage 375 Millionen Euro in den Bundesligisten investiert. FanQ hat Fußballfans in Deutschland befragt, ob sich seine Investition aus ihrer Sicht noch bezahlt machen wird.
Hertha BSC trotz Windhorst-Investment im Abstiegskampf
Seit Sommer 2019 ist Unternehmer Lars Windhorst bei der Hertha BSC GmbH & Co. KGaA eingestiegen und soll mittlerweile 66,6% der Anteile an der Profiabteilung des Vereins besitzen. Insgesamt hat der Investor 375 Millionen Euro dafür bezahlt, mit dem Ziel den “Big City Club“ zu einem der größten Vereine in Deutschland zu entwickeln und mittelfristig auf internationaler Bühne zu spielen. Allerdings befindet sich die Mannschaft von Tayfun Korkut noch weit entfernt von den vorderen Plätzen und kämpft seit letzter Saison sogar gegen den Abstieg an.
Aktuell stehen die Berliner auf dem 14. Tabellenplatz und sind im DFB Pokal gegen den Stadtrivalen aus Köpenick Union Berlin ausgeschieden. Der Grund, warum Erwartung und Realität so weit auseinanderliegen, ist der Kader und die damit verbundene Transferpolitik der letzten Saisons. Trotz der vielen Millionen hat es die “Alte Dame“ nicht geschafft, eine echte Mannschaft zu formen.
Diese Tatsache soll Windhorst am meisten stören. Deswegen wurde auch Fredi Bobic im vergangenen Jahr als Geschäftsführer Sport eingestellt und soll den Kader durch seine Erfahrung wettbewerbsfähig machen. Der Unternehmer hat sich aber insgesamt schnelleren Erfolg versprochen und im Wirtschaftsmagazin “Capital“ mit der Klubführung abgerechnet.
„Ich habe darauf gesetzt, dass bei Hertha rational und in die Zukunft denkende Leute das Sagen haben, die auch nachhaltig den Erfolg wollen“, sagte der 45-Jährige. Ihm sei klar geworden, dass es einigen Leuten in erster Linie nur um „Machterhalt und Klüngelei“ gehe. Auf die Frage, ob er sein Investment heute bereue, hatte er eine klare Antwort. „Ehrlich gesagt, aus heutiger Sicht ja, leider. Bislang hat mir das Investment bei Hertha abgesehen von positiven Erfahrungen mit vielen Mitgliedern nur Nachteile gebracht.“
Dennoch zeigte sich der Unternehmer kämpferisch. „Ich lasse mir von niemandem dort 375 Mio. Euro verbrennen und werde darum niemals aufgeben.“
FanQ hat daraufhin Fußballfans in Deutschland befragt, ob sich seine Investition aus ihrer Sicht noch bezahlt machen wird
Eine große Mehrheit von 83,5% der Fans sprechen der Kapitalanlage auch in Zukunft den Erfolg ab und glauben nicht, dass Hertha BSC sportlich erfolgreich wird. Lediglich 9,6% der Befragten sind anderer Meinung.
Die Vereinsführung zeigte sich jedenfalls überrascht aufgrund der Aussagen. „Herr Windhorst hat sich bisher weder in entsprechenden Sitzungen des Vereins noch gegenüber Personen im Verein in dieser Form geäußert“, teilten die Berliner mit. Wie die Beziehung zwischen dem Investor und dem Klub weitergeht bleibt abzuwarten. Alles hängt wohl letztendlich vom sportlichen Erfolg der Mannschaft ab.
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