Krefeld (SID) – Der frühere Fußball-Nationalspieler Matthias Herget ist von den neuerlichen Zukunftssorgen bei seinem mittlerweile drittklassigen Ex-Verein KFC Uerdingen nicht überrascht. „Es war alles nur eine Frage der Zeit – leider. Es war klar, dass das mal alles vor die Wand gefahren wird“, sagte Herget dem Reviersport zur unklaren Perspektive der Krefelder nach der Rückzugsankündigung von Vereinsboss und Großinvestor Michail Ponomarew.
Durch die bislang erfolglose Suche nach neuen Geldgebern droht Uerdingen, wo Herget 1985 mit dem KFC-Vorgängerverein Bayer den DFB-Pokal gewann, der Zwangsabstieg in die Regionalliga oder gar der Absturz in die Oberliga.
„Wenn man sich in die Hände eines Investors begibt und der sportliche Erfolg plötzlich ausbleibt, dann passiert so etwas. Der Investor denkt nur noch an sein Geld“, meinte Herget zur Negativentwicklung bei den Rheinländern. Seit Ponomarews Einstieg beim Ex-Bundesligisten 2015 war Uerdingen zwar zweimal aufgestiegen, steckt momentan allerdings in der finanziell unattraktiven 3. Liga fest.
Für Herget sind Strukturen beim KFC zu sehr nur an Ponomarew und nicht an den sportlichen Zielen ausgerichtet worden. „Das, was mir einfach gefehlt hat, war die sportliche Kompetenz“, meinte der 65-Jährige auch mit Blick auf das nur wenige Monate anhaltende Engagement von Ex-Nationalspieler Stefan Effenberg als Sportdirektor: „Bei Investoren ist es leider oft der Fall, dass sie alles beherrschen und bestimmen wollen. Da ist ein Manager, ein Sportdirektor oft nur ein ausführendes Organ.“
Die für die Rückkehr ins Unterhaus notwendigen sportlichen Pläne und Kaderstrukturen seien „nicht zu sehen“ gewesen, erläuterte Herget seinen Standpunkt.
Fotos: SID
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