Dickes Lob für Bundesliga-Tabellenführer Bayer Leverkusen vom ehemaligen Fußball-Nationalspieler Patrick Helmes (39). „Es wurden unglaubliche Transfers getätigt, die alle funktionieren. Auch deshalb hat Leverkusen eine unmenschliche Quote, steht völlig zu Recht ganz oben und ist für mich aktuell mit Manchester City die beste Mannschaft Europas“, sagte der einstige Angreifer im Interview mit dem RedaktionsNetzwerk Deutschland (RND).
Der Werksklub habe zuletzt sehr viel richtig gemacht, so Helmes: „Dass es mit Trainer Xabi Alonso dermaßen harmoniert und dass man solch einen erfolgsorientierten Fußball spielt, ist in Leverkusen sehr unüblich.“ Der spanische Coach habe bei seinem Ex-Klub „Tugenden etabliert, die es bei Bayer vorher nicht gab. Dreckig spielen und gewinnen – das konnten eigentlich immer nur die Bayern“.
Bayer spiele seit fünf Monaten auf demselben Level und „hat selbst eine bessere Spielanlage als der FC Bayern. Sehr viel wird sich aber auch mit dem Afrika-Cup entscheiden, weil Bayer einige Spieler abgeben muss. Man wird sehen, ob die Bayern das nutzen können“.
Sehr angetan ist der gebürtige Kölner vom nigerianischen Bayer-Topstürmer Victor Boniface: „Als Stürmer ist man grundsätzlich vom Team abhängig, weil man sich ein Tor nicht selbst vorlegen kann. Boniface hat unfassbare Mitspieler.“ Der frühere Wolfsburger und Kölner Helmes denkt dabei vor allem an Florian Wirtz, Jonas Hofmann, Jeremie Frimpong oder Alejandro Grimaldo, „die ihm brutal helfen“. Boniface mache einfach Spaß: „Kleine Finten, auch mal ein Tunnler, freche und unberechenbare Abschlüsse.“
Dagegen befinde sich die deutsche Nationalmannschaft laut Helmes „weiterhin auf der Intensivstation. Nach dem Flick-Aus hat man durch den Sieg gegen Frankreich mit Rudi Völler als Interimstrainer zwar ein wenig Euphorie entfachen können. Es war aber ein Test und nicht die erste Elf der Franzosen.“
Der Ex-Profi kritisiert, dass der neue Bundestrainer Julian Nagelsmann in den folgenden Länderspielen wieder viel experimentiert habe: „Wir haben eine EM vor der Tür, in deren Richtung noch keine Euphorie entstanden ist, und wir sollten uns aktuell auf die einfachen Dinge besinnen.“
Laut Helmes fehlen Spieler im DFB-Team von Weltklasseformat: „Wie sollen wir dann Weltklasse spielen? Wir haben Spieler, die das Talent dazu haben. Florian Wirtz, Jamal Musiala, Leroy Sane – das sind hochbegabte Fußballer. Aber die sind nicht so weit wie etwa die Franzosen.“ Helmes‘ Fazit: „Wir haben nicht nur eine Baustelle im Kader, sondern drei oder vier.“
SID