Nach Medienberichten wird es dazu aber nicht kommen, weil die UEFA die geforderten Disziplinarmaßnahmen eingeleitet hat.
Hamburg (SID) – Serbien hat nach Hassgesängen von kroatischen und albanischen Fans vorübergehend mit dem Rückzug von der EM gedroht. „Das ist ein Skandal und wir wollen nicht, dass so etwas noch einmal passiert. Wir wollen, dass die Fans, die inakzeptable Parolen riefen, drakonisch bestraft werden“, sagte Jovan Surbatovic, Generalsekretär des serbischen Fußballverbandes FSS, gegenüber serbischen Medien und forderte die UEFA zum Handeln auf.
Nach Informationen der Londoner Times wird es zum Rückzug aber nicht kommen, weil die UEFA tatsächlich die geforderten Disziplinarmaßnahmen einleiten wollte und dies bereits vor der Drohung von Surbatovic angekündigt hatte. Ein Offizieller des Verbandes sagte der englischen Tageszeitung außerdem, dass die UEFA mit dem serbischen Verband in Kontakt gestanden habe, ein Rückzug dabei aber nicht thematisiert worden sei.
Die Serben verlangten laut Surbatovic „strengste Maßnahmen“ von der UEFA, „auch um den Preis, den Wettbewerb nicht fortzusetzen“. Sollten die Verbände Kroatiens und Albaniens „nicht bestraft“ werden, „werden wir darüber nachdenken, wie wir weiter vorgehen“. Nähmen die Serben ihre Mannschaft tatsächlich aus dem Turnier, würden sie Gefahr laufen, nicht an der Europameisterschaft 2028 teilnehmen zu dürfen.
„Ich glaube, dass hier jemand gesprochen hat, um dem lokalen Populismus zu entsprechen“, wird der UEFA-Mitarbeiter von der Times zitiert. Eine Entscheidung des Verbandes über konkrete Strafen wird im Laufe des Abends erwartet. Kroatien und Albanien hatten am Mittwoch 2:2 in Hamburg gespielt, rund um die Partie soll es unter anderem zu Rufen wie „Tötet den Serben“ gekommen sein.
Die Beziehungen zwischen Serbien und Albanien gelten nicht nur wegen des Konflikts um den Kosovo als zerrüttet, auch zwischen Kroatien und Serbien gibt es seit den Jugoslawien-Kriegen Spannungen.
Bild: Fans von Albanien in Hamburg (© AFP/SID/RONNY HARTMANN)