Harry Kane wirkte sehr unbeteiligt. Beim gemeinsamen Hüpfen der Spieler des FC Bayern nach dem 2:1 (0:0) gegen den türkischen Rekordmeister Galatasaray vor der Südkurve hatte er sich ganz links platziert, so, als gehöre er nicht dazu. Und während sich die Kollegen noch feiern ließen, blickte der Engländer nach oben auf die Anzeigetafel, um sich über die Ergebnisse der anderen Spiele zu informieren.
Kane tat, als sei nichts gewesen, dabei war es erneut der 100-Millionen-Mann, der den Münchnern das Happy End eines umkämpften Spiels beschert hatte. Seine Mannschaft habe leider nur ihre „großen Chancen genutzt“, sagte Trainer Thomas Tuchel, aber für diese wenigen großen haben sie ja den Torgaranten: Kane traf zunächst den Pfosten (53.), in der 80. und 86. Minute dann aber ins Netz, das reichte zum Sieg. Cedric Bakambu (90.+3) konnte für die Gäste nur noch verkürzen.
Bayern München gewinnt gegen Galatasaray und steht im Achtelfinale
Die Saisontreffer 18 und 19 von Kane bei dessen 15. Einsatz sind für den FC Bayern zunächst zusätzliche 9,6 Millionen Euro wert – so hoch ist die Prämie für den Einzug ins Achtelfinale, das die Münchner nach vier Gruppenspielen nun vorzeitig erreicht haben. Einziger Wermutstropfen: Jamal Musiala musste verletzt vom Feld, Tuchel bestätigte eine Muskelverletzung. Der Nationalspieler droht ein paar Wochen auszufallen.
Ohne Musiala, dafür eben dank Kane setzten die Bayern ihre eindrucksvollen Serien in der Champions League fort. 17 Siege nacheinander in den Gruppenspielen, seit nunmehr 38 Spielen (bei nur einem Unentschieden) unbesiegt in der Vorrunde – beides ist noch keiner anderen Mannschaft gelungen. Was freilich zählt, ist die K.o.-Runde, für die sich die Bayern nun zum 16. Mal nacheinander qualifiziert haben, als ebenso bereits vorzeitig feststehender Gruppensieger noch dazu.
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Und während Torhüter Manuel Neuer nach seinem internationalen Comeback vom „Phänomen“ Kane schwärmte, blieb der Engländer bescheiden. „Als Stürmer liebe ich es natürlich, Tore zu erzielen, ich liebe es auf dem Platz zu sein, und vor allem liebe ich es, zu gewinnen. Deshalb bin ich wirklich happy, dass ich dem Team helfen konnte, deswegen haben sie mich hierher gebracht“, sagte er.
SID