Der frühere Weltschiedsrichter sieht die EM als mahnendes Beispiel.
München (SID) – Der frühere Weltschiedsrichter Markus Merk hat sich für ein stärkeres Mitspracherecht von Spielern und Trainern bei der Ausarbeitung der Handspielregel ausgesprochen. „Es müssen verschiedene Perspektiven einfließen, nicht nur die einseitige Sicht aus dem Schiedsrichterwesen“, sagte Merk dem kicker und kritisierte: „Man sträubt sich seit Jahren dagegen, andere einzubeziehen.“
Die Forderung nach mehr Mitsprache gelte „auch für andere Bereiche“, betonte der 62-Jährige, der sich in diesem Zusammenhang auch für ein „Challenge-Recht für Trainer“ aussprach. Zwar werde man die Handspielregel „nie optimal lösen“, gab Merk zu, „aber in den letzten Jahren ging es immer mehr ins Suboptimale.“
Das habe vor allem die EM gezeigt. „Bei der EURO gab es ja Mammutdiskussionen“, sagte Merk, „vor allem nach der Szene mit Cucurella.“ Der Spanier Marc Cucurella hatte beim EM-Aus der deutschen Mannschaft gegen den späteren Europameister (1:2 n.V.) im Viertelfinale einen Schuss von Jamal Musiala an den linken Arm bekommen. Für Merk ein „klares Handspiel“, doch der englische Schiedsrichter Anthony Taylor verweigerte dem Gastgeber einen Handelfmeter.
Bild: Ex-Schiedsrichter Markus Merk (© www.imago-images.de/SID/IMAGO/ThomasxSchmidtke)