Frankfurt am Main (SID) – Der ehemalige DFB-Präsident Reinhard Grindel hat sich gegen dauerhafte Sanktionen für den russischen Fußball ausgesprochen. Man solle „die Tür nicht auf ewig zuschlagen“, sagte der 60-Jährige im Interview mit der Frankfurter Rundschau, „sondern dem russischen Verband deutlich machen, dass zu einem späteren Zeitpunkt eine erneute Bewerbung möglich ist“.
Die Europäische Fußball-Union (UEFA) wird nach SID-Informationen St. Petersburg am Freitag das Finale der Champions League entziehen.
Die deutsche Mannschaft habe beim Triumph im Confed Cup im Jahr 2017 eine „große Unterstützung der russischen Fans“ gespürt, führte Grindel aus: „Das darf man den Menschen nicht vergessen. Und diese Menschen sollte man wissen lassen: Ihr habt in Zukunft wieder die Chance auf ein Finale. Das machen wir nicht alleine von Putin abhängig.“ Putin greift mit seinen Truppen seit Donnerstag die Ukraine an.
Generell seien Sport und Politik in Russland allerdings nicht voneinander zu trennen. „Dass sich die Verbände sowohl im Fußball als auch in den olympischen Sportarten mit der Politik rückkoppeln müssen, ist völlig eindeutig“, sagte Grindel: „Das machtpolitische Netzwerk, das Putin über das Land geworfen hat, ist zu engmaschig, als dass er dort Spielräume erlauben würde.“ Wenngleich der eine oder andere Sportfunktionär Entscheidungen durchaus kritisch sehe.
Text und Fotos: SID
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