Es kommt immer wieder vor, dass Fußballspieler bei einem überschwänglichen Torjubel ihre Trikots ausziehen. Dieses Verhalten muss laut FIFA-Regel 12 mit einer gelben Karte bestraft werden, da es sich um einen übertriebenen Jubel handelt.
Auch Spieler an der schnellen Ausführung eines Freistoßes oder Einwurfs zu hindern, sollte normalerweise mit einer gelben Karte wegen unsportlichen Verhaltens geahndet werden. Allerdings sieht man regelmäßig, dass es Schiedsrichter damit nicht ganz so streng nehmen und die Karte öfter stecken lassen.
Deshalb hat FanQ die Fans in Deutschland gefragt, ob sie gelbe Karten für diese Vergehen angemessen finden.
„Spieler dürfen nach einem Tor jubeln, solange es nicht übertrieben wird.“
Gemäß Regel 12 der FIFA-Regularien wird ein Spieler verwarnt, wenn er:
nach Meinung des Schiedsrichters mit provozierenden, höhnischen oder aufhetzenden Gesten jubelt:
- an einem Zaun hochklettert, um einen Treffer zu feiern,
- sein Hemd auszieht oder es über seinen Kopf stülpt,
- Kopf oder Gesicht mit einer Maske oder ähnlichem bedeckt.
Die Schiedsrichter sind bei der Beurteilung solcher Situationen dazu angehalten, ihren gesunden Menschenverstand zu nutzen und präventiv auf die Spieler einzuwirken.
Warum ist das Ausziehen des Trikots verboten?
Das hat mehrere Gründe, zum einen sind FIFA-Regeln allgemeingültig. Das heißt, sie berücksichtigen auch kulturelle Unterschiede in anderen Ländern. So ist in islamischen Ländern bspw. „das Ausziehen des Trikots eine Beleidigung dessen, der es ansehen muss.“
Außerdem haben Spieler das Ausziehen in der Vergangenheit dazu genutzt, um persönliche Botschaften zu übermitteln oder Werbeslogans zu präsentieren. Dadurch soll die Aufmerksamkeit auf den Spieler reduziert, der Fokus auf das Fußballspiel gesetzt und eine Verzögerung der Partie vermieden werden.
Die Fans in Deutschland sehen das Ganze nicht so eng. Über die Hälfte der Befragten (56,15%) sprechen sich dafür aus, dass es in Zukunft keine Verwarnung mehr für dieses Verhalten geben sollte. Dementgegen stehen 36,15% der Umfrageteilnehmer, die die aktuelle Regelung beibehalten wollen.
Auch das berühmt berüchtigte Wegschießen des Balls bzw. die Behinderung bei der Ausführung einer schnellen Standardsituation muss üblicherweise verwarnt werden, allerdings unterscheidet sich dieses Vorgehen stark von Schiedsrichter zu Schiedsrichter. Die Regeln sind hier ebenfalls klar.
Der Schiedsrichter verwarnt jeden Spieler, der die Spielfortsetzung verzögert, indem er:
- sich anschickt, einen Einwurf auszuführen, diesen dann aber plötzlich einem Mitspieler überlässt,
- bei seiner Auswechslung das Spielfeld absichtlich langsam verlässt,
- eine Spielfortsetzung übermäßig verzögert,
- den Ball wegschießt oder wegträgt oder eine Auseinandersetzung provoziert, indem er den Ball absichtlich berührt, nachdem der Schiedsrichter das Spiel unterbrochen hat,
- einen Freistoß von der falschen Position ausführt, um eine Wiederholung zu erzwingen.
Man sieht also, es gibt auch beim Thema Spielverzögerung einige Gründe sich eine gelbe Karte abzuholen. Trotzdem hat man als Zuschauer oftmals das Gefühl, dass diese Vergehen nicht konsequent genug geahndet werden und Spieler gerade deshalb die Grenzen ausloten.
Der Großteil der Fans (78,57%) ist sich hierbei einig und findet, dass solch unsportliches Verhalten entsprechend geahndet werden sollte. Lediglich 12,5% der Befragten sind der Meinung, eine gelbe Karte wäre dafür übertrieben.
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