Leverkusen (SID) – Friedhelm Funkels Start in seine allerletzte Rettungsmission ist gehörig missraten. Der Trainer-Routinier verlor bei seinem Comeback aus der Rente mit dem akut bedrohten 1. FC Köln das Bundesliga-Derby bei Bayer Leverkusen 0:3 (0:1), ein Zündfunke im Abstiegskampf war dabei nicht zu erkennen.
Bayer meldete sich im Kampf um die Champions-League-Qualifikation zurück. Die Mannschaft von Leih-Trainer Hannes Wolf verkürzte den Rückstand auf den Tabellenvierten Eintracht Frankfurt, der am Nachmittag bei Borussia Mönchengladbach verloren hatte, auf sechs Punkte.
Leon Bailey (5.) brachte Bayer früh mit einem platzierten Kopfball in Führung. Moussa Diaby (51.) erhöhte, ehe wiederum Bailey (76.) alles klar machte. Durch den zweiten Sieg im dritten Spiel unter Wolf, der bis zum Saisonende vom DFB ausgeliehen ist, zog die Werkself mit 47 Punkten zumindest vorübergehend an Borussia Dortmund (46) vorbei auf Platz fünf.
Köln bleibt durch das neunte Spiel in Folge ohne Sieg Vorletzter mit 23 Punkten. Der Rückstand auf den 16. Hertha BSC, dessen kommende Spiele wegen einer kompletten Corona-Isolation verlegt wurden, beträgt drei Zähler. Funkel hatte am Montag den entlassenen Markus Gisdol beerbt und soll die Domstädter mit seiner Erfahrung noch vor dem Abstieg bewahren.
Funkels „große Vorfreude“ auf sein Comeback auf der Trainerbank nach 447 Tagen war schnell getrübt: Diaby ließ erst Jannes Horn ins leere Grätschen und bediente Bailey am langen Pfosten mit seiner gefühlvollen Flanke perfekt.
Leverkusen ließ sich danach überraschend zurückdrängen und bot Köln viele Räume an. Erst rutschte Marius Wolf (19.) im Strafraum knapp an einer Hereingabe vorbei, dann köpfte FC-Kapitän Jonas Hector daneben (20.).
Leverkusen, das im Mittelfeld auf Jungstar Florian Wirtz (Adduktorenprobleme) verzichten musste, wirkte verunsichert. Der FC blieb gefährlich. Nach einem Foulspiel von Bayer-Kapitän Charles Aranguiz an Wolf entschied Schiedsrichter Sören Storks (Velen) auf Elfmeter (35.), nahm diesen nach kurzer Rücksprache mit dem VAR zurück und gab wegen eines Kontakts außerhalb des Strafraums zu Recht Freistoß. Diesen schoss Hector wuchtig an die Latte (36.).
Nach dem Seitenwechsel vergab Hector auch seine dritte Großchance knapp (48.), was sich rächte. Bayer konterte in der heimischen Arena, Bailey legte quer auf Diaby, der freistehend die zweite Chance für die Leverkusener eiskalt einnetzte.
Der FC gab sich nicht auf und war weiter die bessere Mannschaft. Florian Kainz zwang Lukas Hradecky noch zu einer Glanztat (61.). Dann schlug Bailey erneut zu.
Text und Fotos: SID
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