Bundesliga-Urgestein Friedhelm Funkel sieht seinen „Herzensklub“ 1. FC Köln vor „schweren“ und „unruhigen“ Zeiten. „Man muss es so klar sagen: Es geht jetzt um das Überleben“, sagte der 70-Jährige im Interview mit dem Kölner Stadt-Anzeiger. Zuletzt hatte der FC kurz vor Weihnachten an nur einem Tag Kulttrainer Steffen Baumgart freigestellt und auch noch eine Transfersperre aufgebrummt bekommen.
Den drohenden Abstieg in die 2. Bundesliga zu vermeiden sei nun eine „Herkulesaufgabe, die nicht komplett unmöglich ist, wenn man ein paar Dinge verändert“, sagte Funkel. Er selbst rettete den FC 2021 als „Feuerwehrmann“ vor dem Abstieg, steht diesmal aber wohl nicht zur Verfügung. „Da ich zum FC derzeit keinen Kontakt habe, stellt sich die Frage nicht.“
Die Trennung von Baumgart habe ihn „sehr überrascht“, es gebe „für die aktuelle Mannschaft keinen besseren Trainer als Steffen“, so Funkel. „Steffen war zuletzt das Gesicht des Klubs schlechthin, sein Verlust ist immens. Vor der Saison schienen drei Trainer besonders sicher im Sattel zu sein: Urs Fischer bei Union, Bo Svensson bei Mainz, Steffen Baumgart beim FC. Jetzt sind alle weg. Wahnsinn.“
Ein Nachfolger wird dringend gesucht, die Frage, die sich aufdrängt: Wer soll sich diese Aufgabe überhaupt antun? „Der FC ist nach wie vor ein toller Verein mit einer ungeheuren Wucht“, entgegnete Funkel. „Jeder weiß, wie groß die Aufgabe ist. Aber sie anzugehen und am Ende als Retter dazustehen, darin liegt auch eine Chance.“
Erschwert wird die Aufgabe durch das CAS-Urteil, das laut Funkel eine „Katastrophe“ ist. Eine Option wäre der langjährige Assistent Andre Pawlak. „Er ist ein Fachmann, kennt die Mannschaft aus dem Effeff, spricht die Sprache der Fußballer und hat eine hohe Akzeptanz im Verein und im Umfeld“, sagte Funkel. „Er bräuchte null Eingewöhnungszeit. Kurzum: Andre ist ein hervorragender Trainer, dem ich den schwierigen Job absolut zutraue.“