Der FSV Mainz 05 ist seit mittlerweile elf Jahren wieder fester Bestandteil der Bundesliga. 2011, 2012 und 2016 konnten sich die Rheinhessen sogar für den Europapokal qualifizieren. Nun aber kämpft der Klub schon zum dritten Mal in den letzten vier Jahren ums Überleben im deutschen Oberhaus. Die unsichere Ligazugehörigkeit macht die Planung auf dem Transfermarkt schwierig. In den kommenden Wochen stehen für Mainz wieder einmal nur noch Endspiele bevor.
Seit der Rückrunde am Abgrund
Besser als Zwölfter waren die Mainzer in dieser Saison nie. Damit wäre man zum jetzigen Zeitpunkt sicherlich völlig zufrieden, denn seit dem 13. Spieltag ging es für die 05er nur noch nach unten. Seit dem 18. Spieltag hält sich die Mannschaft von Uwe Rösler auf dem 15. Tabellenplatz, doch die Konkurrenz schläft nicht. Der Sieg in Frankfurt (2:0) war das erste Erfolgserlebnis seit Ende Februar. Trotzdem ist das Polster auf den Relegationsplatz mit vier Punkten alles andere als komfortabel. Das zeigt sich auch an den Fußball-Wetten, die die Mainzer mit 3,75 neben Paderborn (1,001), Bremen (1,44) und Düsseldorf (1,57) zu den Top-Anwärtern für den Gang in die 2. Bundesliga zählen. Als sich die Mainzer zuletzt in der Saison 2007/08 aus der Bundesliga verabschiedeten, musste man auf den Wiederaufstieg nur zwei Jahre warten.
Dass es aber auch anders kommen kann, zeigt sich in dieser Saison beim 1. FC Nürnberg. Der Klub könnte direkt in Liga drei weitergereicht werden. Selbiges Schicksal ereilte bereits den SC Paderborn oder Eintracht Braunschweig. Die Niedersachsen haben die Rückkehr in Liga zwei immer noch nicht geschafft. Das Problem bei all diesen Klubs wie auch in Mainz: Im Abstiegsfall sind die Leistungsträger nicht zu halten. Jean-Philippe Mateta, der laut transfermarkt.de mit 17,5 Millionen Euro wertvollste Spieler im Kader, will schon lange weg. Diesen Wunsch wird man ihm auch gewähren, denn mit dem bis 2023 gebundenen Franzosen können die Mainzer noch Geld verdienen und mit dem Erlös einen Neuaufbau der Mannschaft im Abstiegsfall finanzieren.
Suche nach Neuzugängen gestaltet sich schwierig
Als Nachfolger für Mateta wurde von France Football Valère Germain von Olympique Marseille ins Spiel gebracht. Der 30-Jährige wird allerdings kaum von einem kommenden Champions-League-Teilnehmer zu einem deutschen Zweitligisten wechseln. Solange die Ligazugehörigkeit der Mainzer noch nicht feststeht, wird sich in Sachen Verpflichtungen von Spielern dieser Kategorie wohl kaum etwas ergeben. Daher schaut man sich auch im Unterhaus um. Konstantinos Mavropanos vom 1. FC Nürnberg sowie Silvère Ganvoula vom VfL Bochum sollen ebenfalls im Fokus stehen.
Falls man tatsächlich den Gang in die zweite Liga antreten muss, droht nicht nur der Abgang von Mateta. Ridle Baku wurde zuletzt mit Paris St. Germain in Verbindung gebracht. Moussa Niakhaté soll sowohl bei Stade Rennes als auch bei der AS Rom ein Thema sein. Zudem laufen die Verträge von Daniel Brosinski und Stefan Bell ebenso aus, wie die der Leihspieler Jeffrey Bruma (Wolfsburg) und Taiwo Awoniyi (Liverpool). Hier sind noch einige Baustellen abzuarbeiten.
Das Restprogramm wird nicht leicht
Noch haben die Mainzer natürlich alle Chancen, den Klassenerhalt aus eigener Kraft zu schaffen. Mit Bremen hat man noch einen direkten Konkurrenten im Abstiegskampf vor der Brust. Hinzu kommen die enorm schweren Spiele gegen Dortmund und Leverkusen. Damit hat Mainz so ziemlich das härteste Restprogramm aller Mannschaften aus dem unteren Tabellendrittel. Es stehen die Wochen der Wahrheit vor der Tür. Aber darin hat man in Mainz in den vergangenen Jahren ja schon Erfahrungen sammeln können.