Köln (SID) – Der frühere Finanz-Geschäftsführer der Deutschen Fußball Liga (DFL), Christian Müller, ist „fassungslos und total enttäuscht“ über die Aufhebung der Europapokalsperre von Manchester City durch den Internationalen Sportgerichtshof CAS. Im Interview mit „ARD Radio Recherche Sport“ sagte Müller, Mitentwickler des Financial Fair Plays (FFP): „Es ist eine Katastrophe, das Waterloo für die Sportregelwerke. Eine Strafe von zehn Millionen Euro ist einfach eine Lachnummer, das hätte man sich auch sparen können.“
Der CAS hatte am Montag die vom Kontrollgremium der Europäischen Fußball-Union (UEFA) verhängte zweijährige Europapokalsperre gegen den vom FC Liverpool entthronten englischen Meister aufgehoben und die Strafzahlung von 30 Millionen auf zehn Millionen Euro reduziert. Der Gerichtshof sah „die meisten“ Verstöße, die Manchester City vorgeworfen wurden, in seiner Begründung als entweder „nicht begründet“ oder „verjährt“ an.
Auch der frühere Nationalspieler Dietmar Hamann (46) äußerte sich im Interview mit der Münchener Abendzeitung (Dienstagausgabe) kritisch zur Entscheidung: „Heute ist kein guter Tag für den Fußball, die Auswirkungen könnten verheerend sein.“
Für Hamann stellt das Urteil „das Financial Fair Play stark infrage“, es drohen laut des Ex-Bayern-Profis „Verhältnisse wie im Wilden Westen“. Der frühere Premier-League-Spieler forderte daher ein entschlosseneres Durchgreifen: „Irgendwann muss es bei solchen Vergehen zu einer Sperre kommen – egal, ob die Vorwürfe bereits verjährt sind oder nicht.“
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