Frankfurt am Main (SID) – Die Frauenpower-Bewegung hat wegen eines Vorfalls mit einem Funktionär des Deutschen Fußball-Bundes (DFB) die Ethikkommission angerufen. Der Initiative sei bei ihren Reformbestrebungen „auch die destruktive Machtstruktur im DFB begegnet und die hat sich ganz konkret gegen eine unserer Kolleginnen gerichtet“, sagte Katja Kraus dem SID: „Wir haben die Vorgänge als Gruppe aus Fürsorge der Ethikkommission gemeldet.“
Genauere Angaben wollte die als Präsidentschaftskandidatin gehandelte Kraus nicht machen. Laut Sport Bild geht es um einen Vorfall zwischen DFB-Interimschef Rainer Koch und Bibiana Steinhaus-Webb. Demnach soll Koch die ehemalige Weltklasse-Schiedsrichterin dazu aufgefordert haben, gegenüber Medien zu bestreiten, dass er sie im Hinblick auf die Frauen-Initiative unter Druck gesetzt habe.
Die Betroffene werde „ausschließlich“ vor der Ethikkommission etwas zu dieser Sache sagen, teilte Kraus mit: „Also genau dort, wo es hingehört.“ Der DFB ließ eine SID-Anfrage zum Sachverhalt zunächst unbeantwortet. Laut Sport Bild werden Koch und Steinhaus bereits in den kommenden Tagen von der Ethikkommission angehört.
Kraus betonte derweil nochmal ihren Willen zur Zusammenarbeit mit dem DFB. „Wir sind mit der Initiative nicht losgegangen, um eine Opposition zum DFB zu sein. Unser Veränderungsansinnen ist weitreichender und betrifft den Fußball insgesamt“, führte die 50 Jahre alte ehemalige Nationaltorhüterin aus: „Deshalb wollen wir auch mit dem DFB, mit der DFL und auch mit den Klubs zu konkreten Maßnahmen ins Gespräch kommen.“
Kraus hatte Anfang Mai mit acht weiteren prominenten Frauen aus dem Fußball unter dem Motto „Fußball kann mehr“ acht Forderungen aufgestellt und ein Positionspapier im Sinne der Geschlechtergerechtigkeit veröffentlicht.
Text und Fotos: SID
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